23. Juni 2012
Donauinselfest in Wien
Der ÖMV ehrt den Wiener Landeshauptmann Dr. Michael Häupl und den ersten Landtagspräsidenten Prof. Harry Kopietz mit dem Marinekreuz
VIRIBUS UNITIS mit Stern in Gold.

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Ein strahlend schöner, vielleicht ein bisschen zu heißer, Tag. Hunderttausende Festbesucher dicht gedrängt, schieben sich über die lange Donauinsel. Es war keine einfache logistische Lösung, alle Kameradinnen und Kameraden zum vereinbarten Ort der Ordensverleihung, dem Wiener Feuerwehrboot „Harry“, das am Schulschiff „Bertha v. Suttner“ angedockt hatte, zu lotsen. Unsere Delegation bestand aus 19 Personen, die nach einigen Mühen und mit Hilfe der Besatzung der Wiener Berufsfeuerwehr das Schiff entern konnten.

Unserem Präsidenten, Oberst dhmtD Prof. Skrivanek gelang es vor der Überreichung der Auszeichnungen in einer zündenden Rede die Aufgaben und die Ziele des Österreichschen Marineverbandes den Auszuzeichnenden näher zu bringen. Auszugsweise sei sie hier wiedergegeben:

"Die große Ehre, die dem ÖMV und damit auch mir , als dessen Präsident ich seit Oktober 2000 wirke , durch Herrn Landeshauptmann und Bürgermeister Dr Häupl und durch viele Dienststellen der Stadt Wien durch ideelle Unterstützung unserer Arbeit zur Bewahrung der großen österreichischen Marinetradition erwiesen haben , erinnert mich auch auch daran, dass Herr Landeshauptmann Dr.Häupl mir am 22.Oktober 2001 das silberne Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien verliehen hat damals für meine Arbeit für unser Wien -auch- als Auslandsösterreicher .

Ich begrüße besonders unseren Marinekameraden , meinen Freund , Herrn GdR i.R. Prof.Hans König, der diesen heutigen Tag angeregt hat und dem ich dafür herzlich danke.Ich freue mich dass ich mich heute bei Herrn Landeshauptmann und Herrn Landtagspräsident durch Verleihung des goldenen Marinekreuzes mit Stern als Brustdekoration bedanken darf -nicht nur für die wertvolle ideelle Unterstützung meines Verbandes- - sondern für das praxisbezogene große maritime und nautische Interesse z.B. durch große Förderung des Segelsports in Wien bzw. der Flotte für den Frieden in der Adria, dem Segelparadies vieler unserer Kameraden aus ganz Österreich.

Wer ist nun der österreichische Marineverband was sind seine Ziele?

Vor einiger Zeit erhielt ich einen Taschenkalender aus alter Zeit, den Kalender des Österreichischen Flottenvereins 1916 . Mit großem Interesse blätterte ich in diesem kleinen interessanten Taschenbuch, das uns in diese Zeit zurückführt und will Sie , -Euch- nun am Beispiel einiger Passagen aus diesem Büchlein in jene Zeit und ihre Gedankenwelt führen , in eine Zeit, als unser Österreich noch Teil eines großen Reiches war, in dem das Meer und die Marine eine wesentliche Rolle spielten,

So sagte der spätere Protektor des Österreichischen Flottenvereins Ehrungen , Erzherzog Franz Ferdinand zu dem k.u.k. Seeoffizierskorps im Jahre 1905: „Die Kaiserlich und Königliche Flotte möge so stark werden, daß sie ihre Aufgabe in der Adria zu erfüllen ganz imstande ist!“

Damit verwundert es uns nicht, wenn wir weiter lesen: „Das schönste, blankste, stolzeste Reichskleinod, das Österreich–Ungarn besitzt, ist seine Marine. Wer einmal unsere Blaujacken in Pola besucht hat, der kehrt mit dem erhebenden Bewußtsein heim, daß bei der Schaffung unserer Flotte nur Ganzes, Strammes, Zielbewußtes, Einheitliches geleistet worden ist. Unsere Dalmatiner genießen als Seeleute bei allen Völkern der Erde Weltruf. Anläßlich des Boxerfeldzuges- zu einer Zeit, als Großbritanniens Autorität in Marinefragen noch unangefochten dastand- fiel das bedeutungsvolle Wort des englischen Admirals Seymor: „Mit österreichisch-ungarischen Matrosen und englischen Schiffen erobere ich die Welt!“

Sie werden sich nun aber vielleicht verwundert die Frage stellen, wieso es in unserem Land, das seit 1918 keine eigene Meeresküste hat, einen Österreichischen Marineverband gibt. Für eine ausführliche Antwort fehlt die Zeit . Einige stichwortartige Erklärungen mögen daher genügen: Österreicher aller Kronländer der Monarchie hatten während ihres Lebens als Forscher und Ingenieure, Entdecker und Erfinder, Architekten und Historiker, Admirale und Marineure hervorragenden Anteil an der Gestaltung der Beziehungen des Menschen zum Meer und zur Seefahrt.

Vieles zum Nutzen folgender Generationen der 1. und 2. Republik bis in die Gegenwart. Dies wird beeindruckend im Marinesaal des heeresgeschichtlichen Museums in Wien und an etlichen anderen Stellen dokumentiert. Zahlreiche junge oder jung gebliebene Österreicherinnen und Österreicher vertreten im Engagement auf Schiffen diverser Reedereien anderer Länder sowie auch sichtbar mit ihren Yachten und Booten in anerkennenswerter Weise die Flagge Rot- Weiß- Rot nicht nur auf unseren Seen und Flüssen, sondern auch in internationalen Gewässern.

Internationalität ist auch ein Grundsatz des heutigen Österreichischen Marineverbandes (Ö.M.V.), durch seine aktive Mitgliedschaft in der Internationalen Seefahrerföderation (I.M.C.), der gemeinsamen Plattform der Marineverbände in (dzt.) Belgien , Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Kroatien Niederlande und Österreich. Sie alle bilden eine durch das Wasser der Meere geeinte Familie. Die jährlich stattfindenden Jugendsegellager, die abwechselnd von den Mitgliedsverbänden veranstaltet werden bringen die Jugend in großen international ausgerichteten Treffen zusammen. 2006 war dies auf der Insel, Rügen (D), 2007 in Brest (F) und 2008 in Plymouth (GB). 2009 war das große internationale Jugendsegellager der I.M.C. in Sabaudia, Italien , 2011 in Gmunden (A) und heuer wird es in Brügge( B) sein.
Information über „Seefahrt gestern – heute – morgen“, nationale und internationale maritime Veranstaltungen , internationale Jugendsegellager, Mitsegeln, Vorträge, Bordabende oder Treffen, Reisen, Gemeinschaft und Geselligkeit usw. werden im Rahmen der Aktivitäten der 15 dem österreichischen Marineverband angehörenden lokalen Verbandsgruppen in den Bundesländern den Mitgliedern angeboten. Der Ö.M.V. will mithelfen, die Geschichte und die Tradition der österreichischen Seefahrt und k.u.k. Marine zu bewahren und an spätere Generationen weiterzugeben. Er will auch bewusst zu machen, dass auch die Zukunft innovativen und kreativen Österreicherinnen und Österreichern im Vereinten Europa speziell auf maritimem Gebiet Chancen und Möglichkeiten bringen wird.

Der Ö.M.V ist in seiner heutigen Form im Jahre 1970 als Dachverband aller ehemaligen Österreichischen Marineangehörigen und deren Förderer gegründet worden und besteht derzeit aus 15 regionalen Marinekameradschaften. Derzeit hat der Verband ca. 900 Mitglieder.
Partnerschaften des ÖMV -zB mit der ital ANMI-Gruppe i Momtsilvano/ Pescara-2003, mit der kroat. HPS-2004, mit der ungarischen MATE- 2009 mit USARB in Varna -2009 und nun mit ANMI -Trieste- sowie seiner Marinekameradschaften mit Marinevereinen in verschiedenen europäischen Ländern sind heute ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit.

Tradition und Völkerverständigung - Der Blick in die Zukunft -Aufgaben des Österreichischen Marineverbandes.

Am österreichischen Marinegedenktag am 20.7.wird in einer großen Veranstaltung an der Donau, die auch unter dem Ehrenschutz S.E,.Eugenio 'Auria , Botschafter Republik Italien stehen wird ,die am 15..Juni 2012 . in Triest bereits geschlossene Partnerschaftmit Gruppo Cap-L.C. ANTONIO ZOTTI vom großen italienischen Verband ANMI, besiegelt werden und ich dank ich danke Herrn Bgm Dr Häupl und Herrn 1. Lpräs Prof Kopietz für die Übernahme des Ehrenschutzes am 20.7. und übermittle die mir aus Triest mitgegebenen Grüße.

Lassen Sie mich nun schließen mit den Worten- die den gemeinsamen maritimen Geist der neuen Partner ausdrücken sollen

„Das Meer und die Marine verbanden uns in der gemeinsamen Vergangenheit, die Liebe zum - und die Sorge um das Meer sollen uns aber auch in der gemeinsamen europäischen Zukunft verbinden. Denn das Meer wurde vom Herrn den Menschen als allgemeines und gemeinsames Gut gegeben, damit wir es nützen und schützen“. - und dies im Geiste der Freundschaft auf See und der nautischen Zusammenarbeit im vereinten Europa.

Ein sichtbares Symbol dafür ist das vom ÖMV in Zusammenarbeit mit unserem italienischen Partner aus Montesilvano(Pe) ,dem MilKdoW und dem Donaudienst der Bundespolizei bei der Polizeidienstelle am Handelskai errichtete Delfindenkmal.

Die Arbeit im internationalen Umfeld drückt sich damit auch in vielen Aktivitäten der Marinekameradschaften des ÖMV aus , die immer auch den besonderen kameradschaftlichen Geist ausstrahlen , der im Motto des ÖMV begründet ist:

VIRIBUS UNITIS

Nachdem der Applaus abgeklungen war, überreichte Präsident Skrivanek die beiden höchsten Ehrenzeichen des ÖMV. Anschließend drehte das Speedboot der Wiener Feuerwehr eine flotte, erfrischende Ehrenrunde auf der Donau, die die Teilnehmer fast bis zur Reichsbrücke und zurück brachte.

Ein kleiner Umtrunk im Informationszentrum im kühlenden Schatten ließ die vergossenen Schweißperlen wieder trocknen und gab uns Gelegenheit diesen, eher ungewöhnlichen Einsatz beim Wiener Donauinselfest Revue passieren zu lassen.

Mein besonderer Dank gilt auch Kam. Hannes Hochmuth für seine sensationell schönen Fotos.

Prof. Hans König

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