Der kälteste Arbeitsplatz von Wien

Die Kältewelle hat Wien voll erfasst und macht auch vor dem Wiener Hafen nicht halt, ein Eisbrecher - der Eisvogel- sorgt für reibungslosen Verkehr.

Montag 12.01.2009, 8:00 Uhr am Morgen (!)... leichtes Schneetreiben, Nebel, Minus 12° sonst alles in Ordnung.

Bezirksrat, Kapitän und Hafenmeister Steindl ist in Aktion, Besuch vom ÖMV Pressefotograf Hannes Hochmuth beim kältesten Arbeitsplatz von Wien. Womit uns die Frage beantwortet wurde warum Winterhafen, Winterhafen heißt und der Eisbrecher EISVOGEL heißt. In Alaska am Yukon ist zur Zeit bestimmt kein Unterschied festzustellen – im Vergleich zu den derzeit vorherrschenden Temperaturen beim Wiener Hafen (!)...

Die frostigen Temperaturen lassen das Wasser zu einer dicken Eisschicht erstarren. Ab minus sechs Grad frieren die Fahrrinnen der Hafenbecken innerhalb eines Tages zu. Deshalb sorgt die "Eisvogel" - der Eisbrecher des Wiener Hafens - dafür, dass der Hafen für die Schifffahrt offen bleibt. Am Freitag war das Schiff in diesem Winter zum ersten Mal im Einsatz.

520 PS im Kampf gegen das Eis, 36 Tonnen bringt der 32 Meter lange und sechseinhalb Meter breite Eisbrecher auf die Waage. Um sich mit noch größerer Wucht auf die Eisplatten zu hieven, kann das Schiff das Doppelte seines Gewichtes zusätzlich an Wasserballast aufnehmen. 14 Millimeter dicker Stahl schützt den Rumpf vor den scharfen, harten Eisschollen. Die 520 PS starken Dieselmotoren schieben den Koloss im Schritttempo Meter für Meter voran.

Noch ist die Eisdecke im Wiener Hafen nicht besonders dick. 10 bis 15 Zentimeter sind es derzeit. Kein Problem für die "Eisvogel". "Bis zu sechzig Zentimeter dickes Eis schaffen wir locker", erklärt am Freitag Kapitän Wolfgang Steindl. Zuletzt war das 1985 der Fall, bei tagelanger klirrender Kälte mit bis zu minus 28 Grad. Dann vibriert im Kampf gegen die Eismassen der ganze Schiffskörper, Heckwasser schäumt auf und laut knirschend bricht das Eis in Stücke", so Kapitän Steindl.

Bericht von: www.oe24.at und Hannes Hochmuth
Foto: ÖMV-Pressefotograf Hannes Hochmuth

Bericht aus der Kronenzeitung vom 10. Jän. 2009