Mit militärischer Pünktlichkeit waren um 10.00 die Abordnungen des ÖMV, der Ungarn, Bulgarien und der AMNI sowie der Traditionsverbände angetreten, die Ehren- und Festgäste hatten Platz genommen und mit der Flaggenparade begann die Veranstaltung.
Mit der Festlichen Fanfare „ Freundschaft auf See“ des ÖMV und dem Österreichischen Marineverbands-Marsch von Prof. Stefan Hausmann wurde der
Festakt eingeleitet.
Grußworte überbrachten: der Direktor der Wiener Donauraum Ufer- und Länden Betriebs- und Entwicklungs GmbH, Dr. Ronald Schrems, der MilKdt von Wien, Bgdr Mag Kurt Wagner, für S.E. Botschafter Eugenio d’Auria, Oberst i.G.Paolo Stendardo und für die AMNI, Gruppo Trieste-Cap.Antonio Zotti , Cav Antonio Botteghelli, anschließend hielten Vorträge der Präsident des ÖMV ObstdhmtD a.D.,Baurat h.c.Prof.DI Karl Skrivanek unter dem Thema „Gedanken zum Österreichischen Marinegedenktag“ und der Stv. Direktor des HGM, Dr. Christoph Hatschek, zum Thema „Triest-Venedig-Pola – Zentren der k.k.(kuk) Marine in der Adria“. In den Pausen zeichnete der Präsident des ÖMV DI Karl Skrivanek den Verteidigungsattache Obst. Paolo Stendardo und dessen Gattin Valentina für ihre Verdienste um den ÖMV mit ÖMV-Ehrenzeichen aus. Auch Präsident Skrivanek wurde vom anwesenden Bulgarischen Admiral Hristo Kontrov- im Auftrag des Chefs der Verteidigung im Verteidigungsministerium der Republik Bulgarien- für seine Verdienste um die internationale Zusammenarbeit und die Stärkung der Partnerschaft zwischen dem ÖMV und dem Verband der U-Bootfahrer in der
Republik Bulgarien ausgezeichnet.
Beim anschließenden Choral wurde von den Geistlichen, Milsuperior Dr. Harald Tripp, Militärsenior Dr. Dr. Reinhold Trauner sowie Pater DDDr. Alexander Lapin der gefallenen Seeleute gedacht. Dann begab sich die Geistlichkeit zusammen mit einer repräsentativen Gruppe der Anwesenden zum bereitliegenden Patrouillenboot OBERST BRECHT, um die Kränze -aller Delegationen- der Donau zu übergeben, während die Traditionsbatterie der Reitenden Artillerie-Division 2 unter dem Kommando von Obst i Tr. Peter Pritz den Ehrensalut feuerte.
Abschließend intonierte die Gardemusik Wien „Oh, du mein Österreich“ sowie die „Europahymne“.
Außer den Genannten waren weiter noch anwesend: eine starke Abordnung des Bundesheeres , an der Spitze der Leiter Trendforschung 2025 im Generalstab und Ehrenmitglied des ÖMV GenMjr Mag.Karl Wendy, S.E. Botschafter Kroatiens Gordan Bakota, die Verteidigungsattaches Oberst i.G. Christine Poussineau (Frankreich) ,Oberst i.G. Stanislav Krejci (Tschechien) und Oberst i.G Tsutomu Sone (Japan), Mag. Markus Habsburg-Lothringen mit Gattin Mag.Hildegard- der Fahnenpatin der Ehrenfahne des ÖMV, der Präsident der kroatischen Marinewacht “ Hrvatska Pomorska Straza“ das Deutschmeister Schützenkorps und Vertreter weiterer Traditionsverbände, sowie zahlreiche Kameraden des Präsidiums des ÖMV und die MK’n, wie MK Prinz Eugen-Ried, MK Albatros -Leoben, MK Salzburg, MK Novara-Feldkirchen ,MK Babenberg-Traisental, MK Wiking 1948-Bruck/ Mur,
MK Admiral Sterneck -Klagenfurt, Vizeadm. Erzherzog Ferdinand Max und
MK -Admiral Erzherzog Franz Ferdinand. Nach der offiziellen Feier konnten die Informationsstände des ÖMV, des HGM sowie der AMNI - Gruppo Trieste besucht werden.
Für das leibliche Wohl sorgte die Küche des Militärkasinos der Wiener Maria Theresien Kaserne und der Deutschmeister Weinstand des Winzers Josef Koch aus Groß Weikersdorf.
Nachmittags um 15.00 lud S.E. Botschafter Eugenio d’Auria die Ehrengäste und die Repräsentanten der ANMI zum Empfang in die Botschaft der Republik Italien im Palais Metternich ein.
Nach den Grußworten von S.E. dankte GenMjr Mag Karl Wendy im Namen aller Gäste für diese besondere Ehre.
Als Rahmenprogramm, ein wahrer Kunstgenuss, spielte Frau Elena Denisova einige Stücke auf der Geige und als besondere Überraschung betrat “ Kaiserin Sisi“ (Frau Doris Trummer -Tanzforum/Feldbach) in großer Abendtoilette mit der berühmten Sternenfrisur, geführt vom Hausherrn, S.E. Botschafter Eugenio d'Auria und begleitet von einem Wiener k.k. Polizisten den großen Saal der Botschaft und versetzte die Gäste in die Zeit ,in der Triest noch zur Donaumonarchie gehörte.
Anschließend wurde die Urkunde zur Partnerschaft zwischen dem ÖMV und der AMNI Gruppo Cap.L.C. Antonio aus Triest von den beiden Präsidenten Cav.Antonio Botteghelli und ObstdhmtD a.D. Prof. DI Karl Skrivanek unter Applaus unterzeichnet.
Eine ereignisreiche Veranstaltung ging unter dem Motto „Viribus Unitis“ zu Ende.
Für die schöne Fotodokumentation vom Festtag danken wir unserem Marinefotografen,Pressefotograf Hannes Hochmuth.
Prof. Dieter Winkler
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Hier finden Sie die Ansprache zum Empfang in der Italienischen Botschaft:
Sehr geehrter Herr Botschafter,
geschätzte Fest-und Ehrengäste,
Meine sehr geehrten Damen und Herren,
Kameraden!
Von der Seefahrt ging schon immer eine besondere Faszination aus.
Die Beherrschung komplexerTechnologie und der herausfordernde Dienst zur See stellen höchste Anforderungen an Teamgeist und Kameradschaft und hat mich als Soldaten immer sehr beeindruckt.
Wir haben beim heutigen Festakt anlässlich des neu eingeführten Marinegedenktages sehr viel über Traditionspflege und den Umgang mit seemännischen Werten und Tugenden in Gegenwart und Zukunft gehört.
Die Vermittlung seemännischer Fertigkeiten, der Schutz der Meere und die Pflege internationaler Partnerschaften im Geiste seemännischer Kameradschaft sind gerade zum gegenwärtigen Zeitpunkt aktueller europäischer und globaler Herausforderungen durchaus vertretbare Zielsetzungen.
Insofern darf ich mich bei Ihnen, sehr geehrter Herr Botschafter, namens aller Anwesenden für die großzügige Einladung zu diesem Empfang, quasi als Beitrag zur internationalen Kameradschaft im angesprochenen Sinne anlässlich des ersten Marinegedenktages sehr herzlich bedanken und wünsche der Veranstaltung noch einen gedeihlichen Verlauf.
Mag. Karl Wendy
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Ansprache des Direktors der
Wiener Donauraum Länden und Ufer Betriebs-und Entwicklungs GmbH
am Österreichischen Marinegedenktag , 20.07.2012
Exzellenz, hohe Generalität, sehr geehrte Damen und Herren!
Auch heuer wieder ist mir die Ehre widerfahren, als Hausherr an der Reichsbrücke einige Grußworte an Sie richten zu dürfen. Drei Dinge sind dabei immer ein Anlass zur Freude:
1. der Umstand, dass Freunde aus dem benachbarten Ausland, aus Italien, zu uns gekommen sind und mit uns ein Fest, eine gute Stunde verbringen
2. die Tatsache, dass es Leidenschaft für die Schifffahrt gibt. Als ich vor einigen Jahren die Schnellschiffverbindung zwischen Wien und Bratislava, den TCL, initiiert und entwickelt habe, habe ich schnell gemerkt, dass gute Geister bald an meiner Seite waren: Menschen, denen die Schifffahrt in Österreich ein Herzensanliegen ist und die ihr Hirn und Herz sofort zur Verfügung gestellt haben, um dieses Projekt zum Erfolg zu verhelfen. Bis heute sind schon über 900.000 Menschen mit dem TCL gefahren. Und schließlich
3. das Phänomen der Kameradschaft, welches viele der heute Anwesenden verbindet. Über dieses Phänomen der Kameradschaft in der Armee, in der Marine konnte ich an dieser Stelle in den vergangenen Jahren schon meine Gedanken äußern. Heute möchte ich den Aspekt der Kameradschaft kurz vor der gegenwärtigen Situation Europas ansprechen und wenige Sätze dazu sagen.
Wer glaubt, Europa ist heute eine Konkurrenz der Nationen, ein Wettbewerb der Wirtschaftsstandorte, der irrt. Europa ist eine Schicksalsgemeinschaft, eine Kameradschaft der Menschen, der Bürger. Wenn jemand glaubt, dass Tugenden und Laster auf die Länder Europas ungleich verteilt sind, dann hat man wieder einmal die gemeinsame Geschichte nicht im Blick.
Ich gebe ein Beispiel: die Probleme Griechenland sind in aller Munde. Wer hat dabei schon bedacht, dass das Oströmische Reich in Wahrheit ein griechisches Reich war, über mehr als 1000 Jahren die Spitze der europäischen Kultur?
Der Rest Europas, Italiener, Deutsche, Franzosen haben aus Profitgier und religiöser Intoleranz und Machtgier alles getan, um dieses Reich zu schwächen und schließlich zu zerstören. Man wird vielleicht fragen, was der 4. Kreuzzug, der Konstantinopel zerstört hat, mit der Steuermoral der heutigen Griechen zu tun hat. Nun, ich mahne nur Kameradschaft ein, und das Verständnis dafür, woher einer kommt. Griechenland würde heute ohne 500 Jahre der Unterdrückung und Ausbeutung zweifellos anders dastehen.
Im Sinne der Kameradschaft gratuliere ich auch zur Entscheidung, den Lissa-Tag in Marinegedenktag umzubenennen. Wer wann gegen wen welche Schlacht gewonnen hat, ist heute von keinerlei Aktualität. Was in Zukunft zählt ist Verständnis, Solidarität und Kameradschaft.
In diesem Geiste seien Sie mir heute hier an der Reichsbrücke alle herzlich gegrüßt und willkommen, ich freue mich sehr, dass Sie gekommen sind.
Dr Ronald Schrems