Am 6.März 2013 veranstaltete der Österreichische Marineverband mit der Führungsabteilung der Landesverteidigungsakademie in der Sala Terrena der LVAk einen Vortragsabend mit dem Thema „Maximilian, Miramare, Mexico“.
Oberst Thomas Rapatz, Ltr FüA begrüßte die Gäste unter denen sich S.E. Botschafter der Rep. Kroatien Gordan Bakota , GenLt Mag. Christian Segur-Cabanac sowie der italienische Verteidigungsattache Col. Marco Centritto befanden.
Die Vortragsreihe eröffnete HR Dr. Wolfgang Etschmann mit den Ereignissen in Mexiko bis zur Übernahme des Kaiserreiches durch Maximilian.
Anschließend referierte die Historikerin Edda Vidiz aus Triest , die Autorin des Musicals und Begleitbuches „Maximilian“ über sein Leben.
Den offiziellen Abschluss bildete der Auftritt des Triestiner Tenors und Schauspielers Anrea Binetti der im, zur Zeit in der Triestiner Oper laufenden Musical MAXIMILIAN- Il Principe di Miramare, den Maximilian singt. Seine dargebotenen Ausschnitte wurden mit großem Applaus aufgenommen.
Ehrungen der sich für den ÖMV verdient gemachten Personen und ein gemütliches Beisammensein ließen diesen informativen und gelungenen italienisch-österreichischen Veranstaltungsabend ausklingen.
Die Überleitung zu den einzelnen Darbietungen wurde durch den Präsidenten des ÖMV Oberst dhmtD Prof. Karl Skrivanek durchgeführt und für die musikalische Umrahmung sorgte in bewährter Weise das Bläserensemble der Gardemusik Wien.
Prof. Dieter Winkler
Diese Zeilen schrieb der junge Maximilian am 15. November 1859 an Bord des k.k. Kriegsdampfers KAISERIN ELISABETH auf der Reise nach Brasilien. Daraus ist schon erkennbar, dass er einen großen Teil seines Lebens der k.k. Marine widmen wird.
Wer war dieser Maximilian ? Erzherzog Ferdinand Max wurde am 6. Juli 1832 als zweiter Sohn von Erzherzog Franz Karl und Prinzessin Sophie von Bayer im Schloss Schönbrunn in Wien geboren. Unter der Tatsache der Zweitgeborene zu sein litt er sein ganzes Leben und es sind vielleicht so manche seiner weittragenden Entscheidungen erklärbar, aber auch sein gespanntes Verhältnis zu seinem Bruder Franz Joseph den späteren Kaiser. Er erhielt die übliche strenge Prinzenerziehung, sein Obersthofmeister war Graf Heinrich Bombelles. Ein gewisser Hang zum Schwärmerischen sowie eine sehr ausgeprägte Phantasie hatte er sicher von seiner Wittelsbacher Verwandtschaft geerbt.
Als er zusammen mit seinen Brüdern Franz und Karl Ludwig im Herbst 1845 den Marineoberkommandanten Erzherzog Friedrich in Venedig besuchte, gefiel ihm diese – seine erste Seereise - derartig gut, dass in ihm der Wunsch reifte, Seemann zu werden. Am 27. Oktober 1850 trat er in die Marine ein. Seine maritime Ausbildung erhielt er durch Linienschiffskapitän Ludwig von Kudriaffsky und Linienschiffsleutnant Julius Ritter von Wissiak. Nach dem er März 1851 zum Fregattenleutnant, 1852 zum Linienschiffsleutnant und mit Allerhöchster Entschließung vom 3.März 1853 zum Korvettenkapitän ernannt worden war, konnte sein maritime Ausbildung als abgeschlossen betrachtet werden.
Mit seiner Beförderung zum Kontreadmiral am 10.September 1854 übernahm er das Oberkommando über die k.k. Kriegsmarine. In dieser Funktion sollte er bis zum Jahre 1864 bleiben. Eine fruchtbare Zeit für die österreichische Marine: die Wahl und der Ausbau Polas zum Hauptkriegshafen, die Grundsteinlegung zum Bau der Marineakademie in Fiume und ein der Zeit entsprechendes Flottenbauprogramm. Sein Wirken schuf die Grundlage für eine moderne und fortschrittliche Flotte.
Auch als Bauherr versuchte sich der Erzherzog. Im Jahre 1856 legte er persönlich den Grundstein zum Bau der Wiener Votivkirche und begann nach eigenen Entwürfen das Schloss Miramare bei Triest bauen zu lassen.
Am 9.Dezember 1856 wurde er mit Allerhöchster Entschließung zum Vizeadmiral ernannt. Anlässlich einer Reise nach Brüssel lernte er die Tochter des Königs von Belgien, Maria Charlotte Amalie Victorie Clementine Leopoldine kennen, die er am 27.Juli 1857 heiratete. Um dem Paar eine repräsentative Stellung zu geben, wurde der Erzherzog zum Generalgouverneur Lombardo - Venetiens bestellt, ein Amt das er bis April 1859 inne hatte.
In den Jahren 1862 – 63 führte die Intervention französischer Truppen in Mexiko zur Ausrufung einer Monarchie. Auf Initiative des französischen Kaisers Napoleon III. besuchte eine mexikanische Delegation am 3.Oktober 1863 Miramare, um Erzherzog Ferdinand Max die Kaiserkrone Mexikos anzubieten, die er dann am 9.April 1864 annahm. Vorher hatte noch sein Bruder Kaiser Franz Josef gefordert, dass Ferdinand Max formell auf sein Nachfolgerecht in Österreich verzichte.
Als er am 14. April 1864 an Bord der Fregatte NOVARA Triest in Richtung Mexiko verließ, konnte er nicht ahnen, dass sein Mexikoabenteuer als Kaiser Maximilian I. infolge der schlechten militärischen und finanziellen Lage nur von kurzer Dauer sein und am 19. Juli 1867 mit seiner Hinrichtung enden werde.
Seine sterblichen Überreste brachte die k.k. Fregatte NOVARA, sein Schicksalsschiff nach Europa zurück; am 18. Januar 1868 fand er seine letzte Ruhestätte in der Wiener Kapuzinergruft.
Seine Gattin war durch diese Ereignisse in geistige Umnachtung gefallen, überlebte noch den Ersten Weltkrieg und starb am 19. Januar 1927 im belgischen Schloss