Der Österreichische Marineverband am Nationalfeiertag 2013

Wir erinnern uns:
15.Mai 1955-Österreich ist frei!

1955 - Österreich ist frei

Am 25.Oktober 1955 verließ der letzte ausländische Soldat der vier 4 Besatzungsmächte in Österreich nach dem 2. Weltkrieg das Land.
Daraufhin wurde der 26. Oktober jeden Jahres als Nationalfeiertag gewählt. Bekannt sind die Geschichten, die sich um den Besuch der österreichischen Regierungsdelegationim April 1955 in Moskau ranken, führten doch diese Gespräche zum Durchbruch und sie gelten auch als die Geburtsstunde der österreichischen Neutralität,wobei das Neutralitätsgesetz dann vom souveränen, unabhängigen Staat Österreich beschlossen wurde und der Staatsvertrag dann am 15.Mai 1955 von den Signatarstaaten und Österreich im Marmorsaal des Schlosses Belvedere unterzeichnet wurde.Österreich ist frei!

Der Abzug der Angehörigen der Besatzungsmächte wurde bis 25.10.1955 festgelegt und am 26.10., eine Tag nachdem die letzten Besatzungssoldaten österreichisches Territorium tatsächlich verlassen hatten, wurde die Neutralitätserklärungin Form eines eigenen Bundesverfassungsgesetzes in den Verfassungsrechtsbestand aufgenommen. (Ammerkung:Details dazu können in der Unabhängigen Zeitung für Wehr – und Sicherheitspolitik –Ausgabe Nr 20/ 2013 vom 23.10. nachgelesen werden.

Seit 20 Jahren wird nun der Heldenplatz bei der Äußeren Hofburg als öffentliche Fläche für eine große Leistungsschau des österreichischen Bundesheeres für Publikum während 3 Tagen genützt. Am 26.10. selbst werden am Morgen des Tages nach einer Gedenkmesse in der Kapelle für alle Gefallenen und Opfer beider Kriege vom Bundespräsident Dr. Heinz Fischer und den Mitgliedern der Bundesregierung Kränze niedergelegt.

Der Ablauf dieses Teils folgte folgendem Programm :
07:30h Ökumenischer Gottesdienst der Krypta
09:00h Kranzniederlegung durch den Herrn Bundespräsidenten
09:30h Kranzniederlegung durch die Bundesregierung

Bei diesen würdigen Gedenkfeiern war der ÖMV , wie auch stets in früheren Jahren bereits prominent vertreten, wobei auch kroatische und ungarische Kameraden die lange und anstrengende Anreise von Pula bzw Budapest nicht gescheut hatten .So konnten wir u.a.den Leiter der k.u.k. Marinebibliothek und Präsident Vereines „ VIRIBUS UNITIS –Pula “ mit einem Kameraden und Kamerad Dr.Andras Margitay –Becht , auch bekannt als Vater des wieder hergestellten k.u.k.Donaumonitors SMS Leitha, aus Budapest, begrüßen .

Wir nahmen bereits traditionsgemäß im Bereich neben der Krypta Aufstellung und konnten uns auch über Grüße der zu den Kranzniederlegungen vorbeschreitenden Vertretern der Bundesregierung freuen. Um 09:30h begaben wir uns in den für die VIP –Gäste vorbereiteten Bereich zur Angelobung der Rekruten Wir waren mit unseren Gästen in den ebenfalls im den VIP-Bereich beim Erzherzog Karl-Denkmal eingeladen worden und waren somit nahe am Geschehen. Nach dem Abschreiten der Front zu den Klängen der Gardemusikder Bundeshymne,der Flaggenparade und Ansprachen des Bundespräsidenten, des Bundesministers für Verteidigung und des Wiener Bürgermeisters folgte der Höhepunkt des Festaktes: die Angelobung der Rekruten und Rekrutinnen des Bundesheeres, wobei- wie immer- Rekruten von Einheiten aus allen Bundesländern angetreten waren-als schönes Zeichen für die kameradschaftliche Zusammenarbeit aller österreichischer Soldaten. Alsbald begann dann die Angelobung mit dem Treuegelöbnis der Rekruten und Rekrutinnen für das österreichische Volk und die Republik Österreich.

Ich gelobe, mein Vaterland, die Republik Österreich, und sein Volk zu schützen und mit der Waffe zu Verteidigen; ich gelobe, den Gesetzen und den gesetzmäßigen Behörden Treue und Gehorsam zu leisten, alle Befehle meiner Vorgesetzten pünktlich und genau zu befolgen und mit allen meinen Kräften der Republik Österreich und dem österreichischen Volk zu dienen

Mit der Europahymne und den Erbitten weiterer Befehle durch den Kommandanten der ausgerückten Truppe endete der Festakt Gardemusik , Ehrenformationen und die Truppenteile traten ab. Es folgte dann ein Empfangscocktail in den unteren Hallen des Kongresszentrums der Hofburg, die mit allen modernen Ausstattungen bestens gerüstet sind. Hier konnten wir uns im Gespräch mit den Kameraden vom Bundesheer und den Verteidigungsattache’s,die schon auf dem Heldenplatz mit uns zusammengekommen waren, bei einem köstlichen Bundesheer-Gulasch und dem schon lange ersehnten Krügl Bier oder einem Glaserl Wein über das bisher Erlebte unterhalten und wir konnten weitere Freunde zu unserer großen Veranstaltung in die Michaelerkirche , die um 14:00h beginnen würde , einladen. Die Zwischenzeiten konnte man mit den ausländischen Gästen zu nützen, zB zu einen Besuch in der Schatzkammer und der Nationalbibliothek oder auch in anderen nahen Museen wie der Albertina oder den Schauräumen der Hofburg, der Silberkammer oder zu einen kurzen Rundgang in der Innenstadt. Die Hofburg (www.hofburg-wien.at) ist eben ein Komplex, der besonders für die ausländischen Freunde des ÖMV ein zusätzlicher Grund war ,am Nationalfeiertag nach Wien zu kommen. Um 14:00h trafen wir uns dann alle zur Gedenkfeier für die Marineopfer am Marinedenkmal in der Blasiuskapelle der Michaelerkirche. Es war, wie man uns immer wieder sagte , eine würdige Andacht , die von der hohen Geistlichkeit - unserem ÖMV-Marinepfarrer Bischofssvikar Dr. Harald Tripp, dem Pfarrer der Michaelerkirche Pater Dr Peter van Meijl SDS und Vater DDDr.Alexander Lapin von der Orthodoxen Militärseelsorge zelebriert wurde und uns alle und darüber hinaus die vielen internationalen Besucher der Kirche und unserer Marineausstellung im Sommerrefektorium des Salvatorianerklosters ansprach.

Nach dem orthodoxen Ritus der Segnung des Altarraumes,den Gebeten und Worten des Gedenkens der hohen Geistlichkeit und des ÖMV-Präsidenten wurde von den Kameraden des ÖMV der vorbereitete schöne Lorbeerkranz mit rot-weiß-roter ÖMV-Schleife am Denkmal abgelegt .Mit der seemännischen Ehrenbezeigung Seite pfeifen grüßten wir die in den ewigen Hafen eingelaufenen Kameraden.

Von der Kirche gingen wir in den Innenhof des Klosters wo uns schon neben vielen Besuchern unserer österreichisch- maritimen Ausstellung die Blasmusik Wien mit Kapellmeister Reinhold Novotny und der einladende Stand des Weingutes Josef Koch erwarteten und uns musikalisch und kulinarisch begrüßten . In der von uns mit besonderer Unterstützung durch Frau Constanze Gröger , einer guten Seele der Michaelerpfarre und dem großen Verständnis von Pater Peter-dem Pfarrer der Michaelerkirche- im großen Barocksaal , dem ehemaligen Sommerrefektorium des Salvatorianerordens- eingerichten Maritimen Ausstellung konnten wir die prächtigen großen Schiffsmodelle von Kamerad Ernst Oppelt zeigen.Diese etwa 20 Modelle sind großartig gearbeitet , sehr sehenswert, zeigen die Geschichte der Entwicklung der k.u.k.Kriegsmarine- farbig und mit Bordfiguren auch belebt. Auch Kamerad Prof Dr. Walter Rieck danken wir für die Ausstellung einige seiner schönen Modelle mit Österreich-Bezug , die ebenfalls großes Interesse auslösten . Zusätzlich haben einige Kameraden dazu fachkundige Erläuterungen gegeben und somit viel zu Verständnis bei unseren vielen Gästen beigetragen.

Der Kontakt mit dem Publikum und Marinefreuden im Hof des Klosters wurde - wie schon gesagt- musikalisch durch das kleine Ensemble der 'Blasmusik Wien' belebt und bot – auch mit guten Getränken eine wohltuende Stätte des Gedankenaustausches und der Begegnung mit Besuchern der Ausstellung der feinen Schiffsmodelle von der kuk Kriegsmarine sowie auch von Handelsschiffen.

Gegen 16 Uhr war dann leider bereits Zapfenstreich und damit das Ende unserer erfolgreichen Veranstaltung zum Nationalfeiertag 2013. Die Teilnehmer waren dann frei,noch etwas von der Stimmung am Heldenplatz in Wien mit zu erleben.Die offene Atmosphäre für Gespräche war wohltuend und wurde von den Gästen mit den Worten kommentiert: Es war sehr schön-macht so weiter- wir kommen wieder am Nationalfeierag 2014!

VIRIBUS UNITIS

Markus Salvator Habsburg-Lothringen , Karl Skrivanek
Fotos: Presse- und ÖMV-Marinefotograf Hannes Hochmuth


DANKSAGUNG

Liebe Kameraden und Freunde, Abschließend kann gesagt werden, dass unsere Veranstaltung am 26.10. wieder großen Anklang fand und die Michaelerkirche mit Andacht und Ausstellung mit ca 2000 Gästen sehr gut besucht war.

Ich danke allen Kameraden , die sich bei der intensiven Vorbereitung und dann auch am Festtag selbst sich großartig eingesetzt haben und wende mich besonders an die Kameraden Ernst Oppel, Walter Rieck, Herwig Brun, Gerfried Stefanson,Erich Krenslehner, Waltraud Laschitz, Hans Müller, Markus Habsburg-Lothringen und Rudolf Assmus . Eine genauere Würdigung ihrer kameradschaftlich erbrachten Leistung werde ich in der FLAGGE bringen . Das Ensemble der Blasmusik WIEN -danke auch Kapellmeister Reinhold Nowotny - sorgte für stimmungsvolle musikalische Untermalung und das Weingut Koch für einen guten Tropfen. Großen DANK sage ich den Freunden von St .Michael, besonders natürlich Herrn Pfarrer -Pater Peter- und Frau Constanze Gröger sowie unserem kath.Marinepfarrer- Bischofsvikar Dr.Harald Tripp- und Vater Alexander von der orthodoxen Militärseelsorge.Herzlichen DANK!

Ein besonders Anliegen war es uns ,einen Beitrag für die 2014 vorgesehenen notwendigen Arbeiten an der 300 Jahre alten , berühmten Sieber-Orgel der Kirche zu leisten.Um dieses barocke Klangwunder wieder im „alten“ Glanz erstrahlen zu lassen, sind für das Orgelfest 2014 einige Servicearbeiten erforderlich.damit sie noch lange Zeit ihren herrlichen Klang zur Freude der Kirchenbesucher hören lassen kann. Die Orgel in St. Michael ist Wiens größte und fast vollständig erhaltene Barockorgel mit drei Manualen und Pedal sowie 40 klingenden Registern. Erbauer der Orgel war Johann David Sieber aus Brünn. Am 24.01.1714 erklang sie in Gegenwart Kaiser Karl VI. zum ersten Mal. Die Orgelempore war nach einem Entwurf von Antonio Beduzzi 1713 eingebaut worden. 1742 baute Gottfied Sonnholz das Werk wegen der unzulänglichen Emporenkonstruktion um. Das Rückpositiv wurde dabei von der Orgelbrüstung entfernt und als Oberwerk an die beiden Hauptgehäuse angefügt. 1785 führte Franz Xaver Christoph eine große Reparatur durch. 1986/87 wurde die Orgel durch den international anerkannten Orgelbaumeister Jürgen Ahrend aus Leer in Ostfriesland in ihren ursprünglichen Zustand wiederhergestellt. Ich danke allen Gästen , die aufgestellte Körbchen im Ausstellungssaal bedacht haben und danken im Namen der Michaelerkirche für die Spende.

Nicht zuletzt danke ich allen Kameraden und Freunden , die uns besucht haben und damit ein deutliches Zeichen für unseren Wahlspruch VIRIBUS UNITIS gesetzt haben .

Hervorheben darf ich mit großem Dank aber S.E.Herrn Botschafter Gordan BAKOTA von Kroatien und die in Wien akkreditierten Verteidigungs –und Militärattache's von Deutschland,Frankreich,Italien,Japan und Rumänien,die uns die Ehre ihres Besuches gaben,sowie unseren Militärkommandant von Wien , Bgdr Mag.Kurt Wagner , seinen Stellvertreter, Oberst Gerhard Skalvy und den Stab des Militärkommandos. Nochmals – ein herzliches :

VIRIBUS UNITIS!
Karl Skrivanek ,Präsident ÖMV

Pfarre, St. Michael