Ausfahrt der "Niederösterreich"

der Jugendtraum zwölf marinebegeisterter Männer

Anfang der Achtziger Jahre hatte ich beruflich oft in Korneuburg zu tun, und bin dann gern zurück mit der Fähre Korneuburg - Klosteneuburg gefahren ! Einmal passierte gerade die „Niederösterreich“ Stromkilometer 1941 und ich machte begeistert ein paar Aufnahmen !

Ich hätte mir damals nie erträumt, einmal selbst auf der „Niederösterreich“ mitzufahren – aber manchmal werden Träume auch nach mehr als 25 Jahren wahr:
Nach der Übernahme durch das HGM und der Betreuung durch die Marinekameradschaft Admiral Erzherzog Franz Ferdinand( MKFF) für den ÖMV 2006 interessierte ich mich für eine Ausfahrt, über Vermittlung eines Freundes, der Mitglied der MK „Prinz Eugen“, Ried ist, nahm ich mit ÖMV-Präsident Oberst DI Karl Skrivanek Kontakt auf, und es wurde die Ausfahrt für den 3. Juli 2009 mit Obmann Günter Ctortnik geplant. Eine Woche davor war wegen des zweiten Juni-Hochwassers die Schifffahrt eingestellt, der Wasserstand ging aber schon in der ersten Juliwoche wieder zurück.

ÖMV-Präsident Oberst dhmtD aD Prof. DI Karl Skrivanek kam zum Ablegen persönlich zur Reichsbrücke und begrüßte alle Teilnehmer dieser Ausfahrt: die Gruppe von 12 Mann erschien bunt zusammengewürfelt – vom jüngsten, der vor 10 Jahren selbst als Rekrut Dienst auf der „Niederösterreich“ geleistet hatte, bis zum ältesten mit 85 Jahren, über einen aktiven General des Österreichischen Bundesheeres, dann dem Komponisten des „LISSA-Marsches“, und einigen aktiven Technikern, Managern und Juristen im Ruhestand – jeder hat seinen speziellen Bezug zur Marine, sei es aus historischem Interesse, bei vielen die eigene Skipper-Erfahrung in der Adria, oder die Freude an historischen Motorfahrzeugen. Und so wurde die Ausfahrt für alle ein harmonisches Zusammensein!

Bei günstigem Sommerwetter legte die „Niederösterreich“ pünktlich um 14 Uhr ab, bald gab es bei der Floridsdorfer Brücke das erste „Fototreffen“ – die Teilnehmer am Vorschiff angetreten! Von der Laufruhe der Motoren und dann der Fahrt mit vollem Schub bergwärts waren alle beeindruckt, dahinter steckt die intensive Maschinenwartungsarbeit von Obmann Günter Ctortnik., ÖMV-Vizepräsident-Obstlt dhmtD aD DI Dr. Herwig Brun, als Mitglied der Besatzung, erklärten den voll interessierten Gästen bei der Schiffsführung technische Details des Patrouillenbootes. Vor der Schiffswerft Korneuburg rondierte die „Niederösterreich“, vom Ufer aus wurden weitere Fotos gemacht.

Beim Rondieren in der engen Kuchelau und dem Anlegemanöver zeigte Kpt. Haider sein Können, ruhig und souverän steuerte er das Boot. (Anlegemanöver unserer Amateur-Skipper in den Häfen der Adria verliefen – mit viel kleineren Booten – selten stressfrei !).

Im Restaurant „Porto“ konnten wir uns stärken („Seeluft – bzw. Donauluft macht hungrig“ ) und es wurden anregende Gespräche geführt. Gegen 18 Uhr machte das Boot bei der Reichsbrücke wieder fest, für uns war ein unvergesslicher Tag auf der Donau an Bord der „Niederösterreich“ zu Ende.

Dr. Herbert Schillinger