Kommando Einsatzunterstützung (KdoEU)

der Logistikdienstleister des Österreichischen Bundesheeres

Die Reform BH2010 sah neben der Verkleinerung der Führungsorganisation des Bundesheeres auch eine Änderung der Streitkräftegliederung vor. Aus sechs Kommanden der oberen Führung wurden schlussendlich nur zwei Kommanden übergeleitet.
Das Kommando Einsatzunterstützung, mit dem Kommandositz in Wien, ist neben dem Streitkräfteführungskommando das zweite Kommando der oberen Führung. Aufgestellt wurde das Kommando Einsatzunterstützung im Jahr 2002 aus dem ehemaligen Heeres-Materialamt und aus Teilen der Sanitätsorganisation. Damit wurden alle Versorgungseinrichtungen, Werkstätten und Lager sowie drei Militärspitäler und das Militärhundezentrum im Kommando Einsatzunterstützung zusammengefasst.
Da sich die Logistik des Bundesheeres konsequent auf die geänderten Erfordernisse anpassen muss, erfolgte seit der Aufstellung des Kommando Einsatzunterstützung ein ständiger Reformprozess, der mit April 2009 vorerst abgeschlossen sein wird. Dann wird das Kommando Einsatzunterstützung folgende Struktur aufweisen:

Struktur des Kommando Einsatzunterstützung:
Kommando und Stab KdoEU in Wien
Versorgungsregiment 1 in Graz und Gratkorn
Heeressportzentrum (mit 10 Heeresleistungssportzentren in ganz Österreich)
Heereslogistikzentren in Wien, Wels, Graz, Klagenfurt, St. Johann/T und Salzburg
Heeresbekleidungsanstalt in Brunn/Gebirge
Munitionsanstalten in Stadl-Paura, Klagenfurt, Großmittel und Buchberg
Militärmedizinisches Zentrum in Wien mit einer Außenstelle in St. Pölten
Sanitätszentrum Süd in Graz und Klagenfurt
Sanitätszentrum West in Innsbruck und Salzburg
Militärhundezentrum in Kaisersteinbruch

Aufgabenstellung für das Kommando Einsatzunterstützung
Als zentraler Logistikdienstleister stellt das Kommando Einsatzunterstützung die Versorgung der Streitkräfte und sonstiger Kommanden und Dienststellen im In- und Ausland sicher. Weiters stellt das Kommando Einsatzunterstützung die breite Schnittstelle zur gewerblichen Wirtschaft und zur internationalen logistischen Zusammenarbeit. Zusätzlich bereitet das Kommando Einsatzunterstützung Kräfte der Logistikdienste und -truppen, z.B. Sanitätsdienste, als Force Provider für die Streitkräfte vor.

Kernaufgaben des Kommando Einsatzunterstützung
Die Kernaufgaben sind insbesondere die Materialbewirtschaftung, einschließlich der Disposition, Zuweisung, Einkauf und Verwertung der Güter. Die Materialerhaltung, Modifikationen und Kampfwertsteigerungen im Auftrag des Ministeriums und das militärische Gesundheitswesen, inklusive des veterinär- und pharmazeutischen Dienstes. Eine wesentliche Bedeutung kommt der Folgeversorgung der im Ausland eingesetzten Kräfte zu.

Folgeversorgung
Das Kommando Einsatzunterstützung hat die Führungsverantwortung für die Durchführung der Folgeversorgung der Auslandseinsätze. Dies umfasst die Steuerung des gesamten Durchführungsprozesses von der Zusammenführung der Güter, der Verzollung in einem Heereslogistikzentrum, den Transport am Land-, Luft-, oder Seeweg bis zur Übergabe an die logistische Basis im Einsatzraum, dem National Support Element (NSE).
Das National Support Element wird fachlich ebenfalls durch das Kommando Einsatzunterstützung geführt und nimmt eine wesentliche Funktion bei Beschaffungs- und Vertragsabschlüssen im Einsatzraum wahr. Derzeit nimmt das Kommando die Folgeversorgung der Auslandseinsätze von MINURCAT/Tschad, EUFOR/BuH und KFOR/Kosovo sowie UNDOF/Golan wahr.

Der Kommandant
Geführt wird das Kommando Einsatzunterstützung von Generalmajor Mag. Bernhard Bair

GenMjr Mag. Bernhard Bair wurde 1955 in Zams/Tirol geboren. Nach Ablegung der Reifeprüfung absolvierte er von 1976-1979 die Militärakademie und musterte 1979 zum damaligen Versorgungsregiment 1 nach Zwölfaxing aus. Dort war er als Kompanie-kommandant, Adjutant&S1, Feldzeugoffizier, Ausbildungsoffizier und S4 tätig.
Erste Auslandserfahrungen sammelte GenMjr Mag. Bair im Jahr 1981 als Kompanie-kommandant in Zypern. Nach der Generalsabsausbildung versah GenMjr Mag. Bair seinen Dienst im damaligen Armeekommando. Danach war er bis 1993 Chef des Stabes der 4. Panzergrenadierbrigade in Linz/Ebelsberg, anschließend wechselte er wieder in das Ministerium, wo er Hauptreferatsleiter und stv. Abteilungsleiter in der Quatiermeisterabteilung wurde.
1999 absolvierte GenMjr Mag. Bair den European Training Course in Security Policy am Zentrum für Sicherheitspolitik in Genf und war in der Folge von 1999 bis November 2002 Verteidigungsattache in Agram (Kroatien), bis er am 1. Dezember 2002 als Kommandant das Kommando Einsatzunterstützung übernahm.

Das KdoEU schätzt die Arbeit des Österreichischen Marineverbandes als wehrpolitischen Verein, der die große österreichische Tradition pflegt und mit den Vereinen der heute seefahrenden Nationen eng in der „Internationalen Maritimen Conföderation ( I.M.C.)“ zusammenarbeitet.
Der Präsident des Österreichischen Marineverbandes , OberstdhmtD aD Baurat h.c. Prof Dipl. Ing.Karl Skrivanek ist mit dem ÖBH engstens verbunden : Über vier Jahrzehnte diente er als Milizoffizier mit höchster Fachkompetenz und Innovationsfreude in den verschiedenen Funktionen.1995 wurde der langjährige Technische Offizier der 9.PzGrenBrig „ Stv. Korpsingenieur“ beim KpsKdo III in Baden, und mit dessen Auflösung 1998 „Hauptreferatsleiter und Leitender Ingenieur für Technik & Materialerhaltung“ im Kommando Heeresversorgungstruppen des Heeres-Materialamtes. Mit der Heeresreform 2002 ging aus dem HMatA das Kommando Einsatzunterstützung hervor, dessen Kommandant Generalmajor Mag. Bernhard BAIR, ObstdhmtD Baurat h.c.Prof Dipl.Ing. Karl Skrivanek im November 2003 feierlich in den Reservestand verabschiedete.
Dabei konnte er ihm das vom Herrn Bundespräsidenten für seine vielfältigen Leistungen verliehene „Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich“ überreichen. Nun arbeitet er als Präsident des ÖMV (seit Oktober 2000) weiterhin eng mit dem ÖBH und dem KdoEU zusammen.

Bernd Holzer, Vzlt
KdoEU - Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation