Aus einem k.u.k. Matrosenleben

Martin Schneps wurde am 8. Mai 1887 als eines von sieben Kindern eines Kleinbauern in Haselbach, einer Ortschaft am Fuße des Michelberges im Bezirk Korneuburg geboren. Schon bald reifte in ihm der Wunsch seine Militärdienstzeit bei der Kriegsmarine abzudienen. Da man damals erst mit 24 Jahren großjährig wurde, fälschte er die Unterschrift seines Vaters, um bei der Kriegsmarine assentiert zu werden und seinen Militärdienst in Pola leisten zu können.

Damals erhielt die Kriegsmarine ihre regelmäßige Mannschaftsergänzung vorwiegend aus den drei Kriegsmarine-Ergänzungsbezirken Triest, Fiume und Zara. Es kam aber immer wieder vor, dass auch „Landratten“ aus den restlichen Gebieten der Monarchie assentiert wurden, so auch Martin Schneps. Seine Dienstzeit bzw. Dienstpflicht dauerte 4 Jahre und er wurde im Matrosenkorps eingereiht. Im Jahre 1910 beendete er seinen Militärdienst und wurde als Waffengast ausgemustert.

Mit dem Erwerb einer Wohnung in Wien, einer Anstellung bei den k.k. Staatsbahnen war die Grundlage einer Familiengründung gegeben und so heiratete er Februar 1912 seine aus Krain stammende Braut. Im Jahre 1913 und 1914 wurden die beiden Töchter geboren denen er trotz des bescheidenen Gehaltes als Bahnbeamter den Besuch der Handelsschule ermöglichte. Bis zu seiner Pensionierung in den späten 1940er Jahren war seine Dienststelle ein Bahnhof der Nordwestbahn nahe Wiens. Mit seinem Hobby , ein Schrebergarten konnte er seine Familie in manchem selbst versorgen. Er starb nach kurzer schwerer Krankheit am 30. Juli 1975. Wie uns seine Enkelin Frau Gerda Ecker berichtete, beschrieben Martin Schneps seine Nachkommen als rechtschaffen, hilfsbereit, furchtlos und die Notzeiten tatkräftig meisternd; sicher Eigenschaften die bei der seinerzeitige Ausbildung in der k.u.k. Kriegsmarie ihre Wurzeln hatten.

Dietmar Winkler