Marinekameradschaft "Wiking 1948 Bruck/Mur"

Die Anfänge der österreichischen Marine reichen wohl bis ins neunte Jahrhundert zurück. Aber erst durch Karl VI. (1711 – 1740) wurde die eigentliche erbländische Seemacht in Triest gegründet. Später, während der Türkeneinfälle, wurde die Donauflottille ins Leben gerufen.
Huber Erwin, Oberstleutnant a. D. †
Gründungsmitglied und Vorsitzender der Marinekameradschaft Viking 1948 – 1997 †Der eigentliche Grundstein der Österreichischen Handelsflotte wurde mit dem Erwerb VENEDIGS (1798) gelegt, doch entwickelte sich schon vorher TRIEST als eigentlicher österreichischer Handelshafen, wo Josef RESSEL (1798 – 1857) 1829 die von ihm erfundene Schiffsschraube erstmals vorführte.
Der "Österreichische Lloyd" besaß im Jahr 1914 66 Schiffe mit insgesamt 223.254 BRT. Im ganzen besaß die Österreichische Handelsmarine zu Beginn des ersten Weltkrieges 1.295 Schiffe mit 442.444 BRT.

Von der Seefahrt und auch vom Meer begeisterte Kameraden gründeten nun auch in der Heimat (im Binnenland) Marinekameradschaften. Aus einigen dieser Kameradschaften wurde im Jahr 1904 in Wien der Dachverband (damaliger Name "Österreichischer Flottenverein") ins Leben gerufen.

Die Wurzeln der Marinekameradschaft "Wiking 1948 Bruck/Mur" reichen zurück bis ins Jahr 1932, als am 25. Juni die Ortsgruppe Kapfenberg-Bruck/Mur gegründet wurde. Dem Ehrenpräsidenten und Gründer der Gruppe – Linienschiffskapitän i.R. Wilhelm Ritter von Gründorf-Zebegeny – standen als Obmann Betriebsleiter Josef Krischey, dessen Stellvertreter Werkmeister Franz Pichler, Schriftführer Franz Taschner, Schatzmeister Ludwig Terk und Beirat Michael Tauber zur Seite. Die Wirren des 2. Weltkrieges ließen die Vereinstätigkeit ruhen.

Marinetreffen und Kranzniederlegung mit den Kameraden der Gruppe ANMI  MonfalconeAm 1. November 1948 trafen sich Marinekameraden und reaktivierten den im Jahr 1932 gegründeten Verein. Wegen der Besetzung Österreichs durch die Alliierten musste ein neuer Vereinsnamen erdacht werden. Der Decknamen lautete "Brucker Paddel- und Segelclub". Erst nach dem Staatsvertrag im Jahre 1955 wurde der Vereinsnamen auf "Marinekamerad-schaft Wiking 1948 – Bruck/Mur" geändert. Die Gründungsmitglieder von 1948 waren Erwin Huber, Erwin Kahr, Fritz Betz, Karl Mauskoth, Thea Huber und Ing. Achatz. In der Zeit von 1948 bis 1955 wurde ein Bootshaus am Stausee zwischen Bruck/Mur und Pernegg erbaut, um die vorhandenen Paddel-, Segel- und Motorboote unterzubringen.

Zwischen 1965 und 1970 teilte sich die Kameradschaft; seit 1970 besteht in Bruck/Mur eine zweite Marinekameradschaft unter dem Namen "Prinz Eugen".

Der am 1. November 1948 gewählte Vorsitzende, Erwin Elemér Huber, behielt den Vorsitz in der MK Wiking 1948 bis zu seinem Tod im Oktober 1997 (49 Jahre!). Nicht nur innerhalb der Kameradschaft fand in diesen Jahren ein aktives Vereinsleben statt, auch viele Freund-schaften und Verbindungen ins Ausland wurden geschlossen. Viele Reisen wurden unternommen, u.a. besuchte man 1984 das Marine-Ehrenmal in Laboe; Treffen mit den Kameradschaften in Wilhelmshaven, Hohenlimburg (Hagen), Frankfurt und Ingolstadt fanden statt, aber auch mit jenen in Monfalcone, Triest, Grado, Lignano und Redipuglia, genauso konnten wir uns über Gegenbesuche dieser Kameradschaften freuen. 1976, 1981 und 1986 nahm jeweils eine kleine Abordnung der Kameradschaft an der traditionellen Lissa-Fahrt (zum Gedenken an die Seeschlacht bei Lissa, heute Vis) teil.

Übergabe des Ehrenwimpels (höchste Auszeichnung der Marinekameradschaft Viking 1948) an den Präsidenten des ÖMV Herrn Oberst d. h. m. D. Prof. DI. Karl SkrivanekNach dem Tod des langjährigen Vorsitzenden, ARat i.R. Oberstlt. a.D. Erwin HUBER, und der Interimsführung durch seinen Stellvertreter Brig. i.R. Gerhard BUCHBERGER-ELIATSCHEK, wurde bei der statutgemäßen Jahreshauptversammlung im März 1998 CI i.R. Alfred ENGEL zum Vorsitzenden gewählt. Dieser ist in seiner Funktion bis heute bestätigt und wurde auch bei der Jahresverbandsversammlung des Österreichischen Marineverbandes 1999 zum Präs. Stellvertreter gewählt. Unter seiner Obhut werden die in- und ausländischen Verbindungen weiterhin gehegt und gepflegt bzw. neue Freundschaften geschlossen sowie die traditio-nellen Veranstaltungen, wie die jährlichen Faschingkränzchen, Frühjahrs- und Herbstfahrten, Totengedenken jeden 1. November am Brucker Friedhof, Marine-Adventfeier und Bauern-silvester, fortgeführt.

Jeden 1. Dienstag im Monat findet ein "Bordabend" statt, zu dem sich die Kameraden und Kameradinnen im Bordlokal zusammenfinden. Dank der großzügigen Hilfe des Brucker Bürgermeisters kann die Kameradschaft nach langen Jahren vergeblichen Suchens im März 2004 in ein neues, ansprechendes "Bordheim" übersiedeln, wo nun auch die sonntäglichen Treffen, genannt "Elf-Uhr-Messe", stattfinden werden (bisher in einem Brucker Lokal).

Über alle Aktivitäten sowie über interessante Themen und Neuigkeiten maritimer Art wird zweimal jährlich in einer "Bordzeitung" ("Das Steuerrad") berichtet, die an alle Mitglieder, andere Marine-Kameradschaften und interessierte Freunde und Gönner des Vereines ver-sandt wird.

Die Marinekameradschaft "Wiking 1948 – Bruck/Mur" ist kein Krieger- oder Veteranenverein, sondern dient ausschließlich der Pflege des Seefahrtsgedankens und der Kameradschaft. Ob Seefahrer auf großen Schiffen, Urlaubskreuzfahrer, Motorboot- oder Segelbootfahrer, aber auch alle, die das Wasser – das Meer – lieben, sind in dieser Kameradschaft vereint und Neulinge sind jederzeit h e r z l i c h willkommen!

Zeitungsartikel

Lokal - Sieben Brucker als "Spione"

Jahres-Vollversammlung 2008 des Österreichischen Marineverbandes im Rahmen der 60-Jahr-Feier der Marinekameradschaft “Wiking 1948”/ Bruck ad Mur

Bericht zur Jahresvollversammlung