Geburtstagsempfang im HGM

Ehrung für den langjährigen Milizoffizier und Präsidenten des Österreichischen Marineverbandes
ObstdhmtD a.D.
Baurat h.c.Prof.DI Karl A. Skrivanek,

anläßlich seines 70. Geburtstages
am 21. Juli 2008 , um 19:00 h
in den Räumlichkeiten des
Heeresgeschichtlichen Museums,
Arsenal , 1030 WIEN

mit Einladung zum Buffet zum Empfang durch den Jubilar

Rede zum 70. Geburtstag des Präsidenten
Oberst DI Karl Skrivanek
am 21. Juli 2008 im HGM in Wien
von Ing. Herbert Reitter

Hohe Geistlichkeit,
sehr geehrte Ehren- und Festgäste,
verehrter Präsident,
lieber Karl!

Es gibt wohl keinen schöneren Platz als in diesem historisch so bedeutungsvollen Heeresgeschichtlichen Museum, das für die österreichische Geschichte, Marine und die Seefahrt wohl einzig und einmalig ist, seinen runden Geburtstag zu feiern. Für die Einladung zu Deinem Geburtstagsfest möchte ich mich herzlich bedanken.

Du hast Dich der Marine verschrieben, der österreichischen Seefahrtstradition, gleichsam gestern – heute – und morgen, für Tradition und Moderne, Geschichte und Zukunft. Dies war und ist Dein Leitbild für die Aufgabe als Präsident des Österreichischen Marineverbandes. Du bist unser Vorbild, gleichsam als Symbiose von Kamerad und Marine. Wen die Marine einmal erfasst hat, den lässt sie nicht mehr los. An traditionellen Gedenktagen der k.u.k. Marine mangelt es nicht, ebenso nicht an großen Persönlichkeiten, die aus dieser Marine hervorgegangen sind und Anteil an der Gestaltung der Beziehung des Menschen zum Meer und zur Seefahrt hatten.

Österreicher aus allen Kronländer der Monarchie hatten während ihres Lebens den Marinegedanken gepflegt und weitergegeben.

In Deiner heutigen Position, lieber Präsident, führst Du die Tradition des vor über 100 Jahren gegründeten Flottenvereins fort. Der Österreichische Marineverband hat sich zur Aufgabe gemacht, die Geschichte und Tradition der österreichischen Seefahrt und der k.u.k. Marine zu bewahren und an spätere Generationen weiterzugeben. Geschieht dies nicht, werden diese zu Erinnerungen und können schnell vergessen werden.

Dank Deiner nationalen und internationalen sehr guten Verbindungen bekam der ÖMV nicht nur in Österreich sondern ganz besonders auch im Ausland wieder große Bedeutung. Daneben hast Du aber auch als Offizier des österreichischen Bundesheeres diese Verbindung weiter und stetig ausgebaut. Und dies war richtig und auch wichtig. Deine Bemühungen haben wohl letztlich auch dazu geführt, dass die beiden Patrouillen -Boote des BH nunmehr dem Österreichischen Marineverband und in der Folge an die MK Admiral Erzherzog Franz Ferdinand zur weiteren Betreuung anvertraut wurden.

Stellvertretend für die Mitglieder des Präsidium, der Vorsitzenden der Marinekameradschaften Österreichs und aller Marinekameraden wünsche ich Dir zu Deinem heutigen Geburtstag alles erdenklich Gute. Ich bin stolz, mit den anderen Kameraden, die Deinem Präsidium angehören, gemeinsam und in Deinem Sinne unseren Beitrag für den Österreichischen Marineverband leisten zu können.

Für den heutigen Tag noch einen schönen Abend in diesem wunderschönen Rahmen hier im Heeresgeschichtlichen Museum und im Kreise Deiner Angehörigen, Freunde und Bekannten und natürlich auch Deiner Marinekameraden.

Als Abschluss hier und in Erinnerung an unsere heutige große Lissa-Feier am Handelskai in Wien möchte ich noch ein Zitat über Admiral Wilhelm von Tegetthoff zitieren:

Tapfer kämpfend bei Helgoland,
glorreich siegend bei Lissa,
erwarb er unsterblichen Ruhm
sich und der österreichischen Seemacht!

In diesem Sinne, lieber Karl, nochmals alles Gute!
Viribus Unitis

Als besondere Wertschätzung überreiche ich Dir eine Ehrenmedaille des Flottenvereins von 1917, mit der „Viribus Unitis“ auf der einen Seite und dem Bildnis von Kaiser Karl auf der Rückseite.

Danke
Ing. Herbert Reitter
Vorsitzender der MK Salzburg 1924, VP des ÖMV

Festvortrag LISSA 21.07.2008 anläßlich
Geburtstag Oberst i.R. Skrivanek

„Mit Initiative zum Erfolg – die erfolgreiche Seeschlacht bei Lissa“

Geschätzte Generalität, Exzellenzen, Fest- und Ehrengäste, lieber Karl, Stellvertretend für den Hausherrn ist es mir eine große Ehre aber natürlich auch ein besonderes Vergnügen, dass wir uns heute hier in der Ruhmeshalle des Heeresgeschichtlichen Museum zum einem großen Geburtstags- und Ehrenfest für Dich, lieber Karl, treffen können.

Zunächst einmal vorneweg und bitte erschrick nicht gleich! Meiner Meinung nach hättest Du Dir eigentlich einen anderen, vielleicht sogar geeigneteren Ort für Dein rundes Geburtstagsfest aussuchen können, ja vielleicht sogar müssen. Rings um uns nur die siegreichen Episoden aus der Geschichte des kaiserlich-habsburgischen Heeres und so gar kein maritimes Motiv?!? Wir haben uns daher eine, wenngleich sehr kleine Überraschung für Dich ausgedacht und bereichern daher heute Abend extra für Dich den Reigen der Schlachten von Mogersdorf, Turin, Kolin, Aspern und Novara mit einer Darstellung aus der Seeschlacht von Lissa, damit Deine Gäste und vor allem natürlich Du selbst sich vielleicht sogar noch ein wenig mehr hier in unseren Hallen wirklich zu Hause fühlen.
Das Heeresgeschichtliche Museum verbindet die Geschichte der seinerzeitigen Kriegsmarine und der österreichischen Armee in einzigartiger Weise bis zum heutigen Tag. Die notwendige durchaus enge Verbindung zwischen der Armee und der Flotte, die hatte bereits ein Admiral Tegetthoff frühzeitig erkannt und zeitlebens auch entsprechend gefördert. Wir als Museum fühlen uns dazu verpflichtet, die militärische Geschichte Österreichs in all seinen Facetten unseren Besuchern anschaulich näher zu bringen und bilden gleichzeitig das sowohl für die Gegenwart als auch für die Zukunft so wichtige historische Gedächtnis unserer Streitkräfte.
Bei offiziellen Geburtstags- und Festreden blickt man meistens auf die Personen selbst zurück, ihr Leben, ihre Verdienste, aber wer Oberst Skrivanek kennt, weiß dass er selbst gar nicht so gern im Mittelpunkt steht, ihm geht es vielmehr um die Sache, speziell auch um die Tradition. Wer unseren Karl kennt weiß, dass neben seiner Familie eine weitere große Liebe seit vielen Jahren der Marine und ihrer traditionsreichen Geschichte gehört. Was würde sich daher besser anbieten, als heute Abend zunächst nicht nur über ihn, sondern rückblickend einige Worte auch wohl über die berühmte Seeschlacht der österreichischen Kriegsmarine, nämlich passender Weise Lissa zu erwähnen, der wir beim heutigen Traditionstag bereits am Ufer der Donau gemeinsam gedachten.

Contre-Admiral Tegetthoff war sich bereits im März 1866 der Ernst der damals politisch sehr heiklen Lage bewusst geworden. Neben der primär zunehmenden Spannung mit Preußen in der deutschen Frage, war es nicht zuletzt aber auch die Begierde des jungen Königreichs Italien auf die noch italienisch-sprachigen Gebiete des Habsburger Reiches, die einen möglichen mitteleuropäischen Konflikt mehr als wahrscheinlich machen sollten. Durch den vom preußischem Ministerpräsidenten Bismarck mit Italien Anfang April schließlich geschlossenen Bündnisvertrag wurde die österreichische Armeeführung mit dem möglichen Dilemma eines Zweifrontenkrieges konfrontiert und sah sich schließlich auch tatsächlich gezwungen auf zwei völlig unabhängigen Kriegsschauplätzen kämpfen zu müssen.
Tegetthoff selbst versuchte noch Ende März, die damals tonangebenden Persönlichkeiten auf die Notwendigkeit einer Aktion der Flotte in der Adria aufmerksam zu machen, fand allerdings damit kaum entsprechendes Gehör. Erst als die politische Lage sich weiter verschlimmern sollte, rang man sich letztendlich dazu durch, auch maritime Maßnahmen auf österreichischer Seite zu ergreifen. Das Schwergewicht wurde von militärischer Seite jedoch primär im Norden gegen Preußen gesehen. Der kaiserlichen Südarmee unter Erzherzog Albrecht wurde hingegen „nur“ der Auftrag erteilt, gemeinsam mit der österreichischen Flotte - quantitativ bei weitem der Italienischen unterlegen - im Raum Venetien verteidigend zu wirken.
Die Dinge entwickelten sich schließlich bekanntlich anders, als zunächst am Papier geplant: Nachdem am 20. Juni Italien Österreich den Krieg erklärt hatte, gelang es der Südarmee durch geschicktes Manövrieren nicht nur, die eigene Operationsfähigkeit zu erhalten, sondern letztlich auch in der Feldschlacht bei Custoza am 24. Juni dem Gegner eine überaus empfindliche Niederlage beizubringen. Ganz anders im Norden, wo sich der Kriegsverlauf eher unglücklich entwickelte und schließlich in der Katastrophe von Königgrätz am 3. Juli münden sollte.
Für die österreichische Flotte waren bereits am 18. April die ersten Direktiven hinsichtlich einer beabsichtigten Verwendung im Konflikt mit Italien zugegangen. Allein umfassten diese zunächst primär nur organisatorische Anweisungen. Ende April wurde dann der tatsächliche Befehl zur Ausrüstung einer operativen Eskadre ausgegeben, wobei die in den Listen genannten – schweren - Einheiten wie die Panzerfregatte „Erzherzog Ferdinand Max“ und „Habsburg“ sowie das Linienschiff „Kaiser“, noch im abgerüsteten Zustand bzw. noch nicht fertig gestellt in den Häfen von Triest und Pola auf Reede lagen.
Zum Kommandanten der österreichischen Einheiten wurde Wilhelm von Tegetthoff ernannt, der sich zunächst mit einer Vielzahl von logistischen als auch organisatorischen Problemen konfrontiert sah. Dennoch versuchte er sein Bestes aus der Sache zu machen. Zunächst wählte er als Operationsbasis und Sammelpunkt seiner Eskadre den nördlich von Pola gelegenen Kanal von Fasana, welcher einerseits gut gegen Überraschungsangriffe geschützt war, andererseits ein Wirksamwerden der eigenen Kräfte sowohl vor Venedig als auch an der dalmatinischen Küste gewährleisten sollte. Das ihm zur Verfügung stehende Material war zwar sukzessive in den Jahren 1863 und 1864 verbessert worden, ließ allerdings weiterhin viel zu wünschen übrig. Nach langwierigen Verhandlungen mit der Marinesektion des Reichskriegesministeriums gelang es zumindest gerade noch rechtzeitig die drei schwersten Einheiten der Flotte in zu Dienst stellen. Die Marine des 1861 gegründeten italienischen Königreichs war hingegen das „Prestigeobjekt“ des noch jungen Staates und besaß ab 1864 mit der Indienststellung der u.a. neuen französischen Bauten eindeutig die Oberhand. So umfasst die Flotte bis zum Juli 1866 allein insgesamt 38 Schiffe, davon allein 12 gepanzerte. Den Oberbefehl führte Admiral Graf Persano, der für seine Unternehmungen in der Adria als Stützpunkt den Hafen von Ancona gewählt hatte. Die quantitative Überlegenheit der Italiener drückte sich nicht zuletzt auch in der Bewaffnung aus: So sollten bei Lissa den 115 österreichischen allein 192 italienische Geschütze gegenüberstehen.
Dennoch war es Tegetthoff, der die Initiative ergreifen sollte und bereits am 26. Juni, drei Tage nach dem Sieg bei Custoza, zu einer „Scharfen Rekognoszierung“ nach Ancona aufbrach. Die hier – relativ sorglos - vor Anker liegende feindliche Flotte der Italiener hatte keinesfalls mit dem Auftauchen der Österreicher gerechnet und war auf einen solchen Angriff völlig unvorbereitet - keinesfalls einsatzbereit. Es kam daher auch zu keinen Kampfhandlungen.
Tegetthoff ließ schließlich wenden und lief nach Pola zurück, um dort das etwaige Auslaufen der feindlichen Flotte abzuwarten. Diese kurze Begebenheit wurde durch die italienische Bevölkerung, aber auch von der italienischen Flotte selbst, als eine moralische Niederlage empfunden. Hinzu kam dass durch die Meditation Frankreichs eine Abtretung Venetiens unmittelbar bevorstand. Daher musste unbedingt und vor allem rasch noch ein entsprechender Prestigeerfolg erzielt werden - nicht zuletzt um auch einem eventuellen Separatfrieden Preußens mit Österreich zuvorzukommen.
Da jedoch ein Angriff auf Pola selbst wenig Aussicht auf Erfolg hatte, entschloss sich Admiral di Persano die am weitesten westlich gelegene österreichische Insel Dalmatiens, Lissa (das heutige Vis), anzugreifen. Lissa selbst bildete seinerseits den äußersten Rand des vorgegebenen Operationsraumes des kaiserlichen Flotte und war zu diesem Zeitpunkt mit vollkommen veralteten Festungswerken ausgebaut, die nur teilweise verstärkt worden waren. Ein Großteil der vor Ort eingesetzten Artillerie konnte damals geradezu als museal bezeichnet werden.
Am 18. Juli traf die erste Meldung eines Angriffs der italienischen Flotte gegen Comisa und den Hafen von Lissa ein. Die italienischen Einheiten führten auch Landungstruppen mit, um die Insel im Handstreich zu nehmen und sie anschließend zu besetzen. Allein dieses Unterfangen wurde durch den beherzten Einsatz der rund 1800 Mann starken Besatzung unter dem Kommando von Oberst Urs de Margina verhindert, die die Insel zäh und überaus verbissen verteidigten. Mehrere Anlandungsversuche der Italiener konnten erfolgreich abgewehrt werden.
Inzwischen war aber auch Tegetthoff vom Erscheinen der Italiener vor Lissa telegraphisch verständigt worden. Zunächst selbst noch mit einer Finte der Italiener rechnend, konnte er sich rasch ein Bild über die Lage machen. Es handelte sich tatsächlich um den Angriff der gesamten italienischen Eskadre. Tegetthoff entschied sich daher zum raschen Eingreifen und setzte buchstäblich alles auf eine Karte.
Am Nachmittag des 19. Juli um 14. Uhr verließ die gesamte operative Flotte die Reede von Fasana, um Lissa den ersehnten Entsatz zu bringen. Tegetthoff, der die italienische Flotte fast doppelt so stark wie seine Eigene schätzte, entschied sich dabei für eine besondere Angriffsformation. Nicht Kielwasserlinie sollte eingenommen werden, sondern drei hintereinander laufende Keile mit den schweren Panzerfregatten voran, das Flaggenschiff „Ferdinand Max“ an der Spitze. In dieser Formation traf Tegetthoff am 20. Juli um 7 Uhr früh vor Lissa mit seinen 27 Schiffen ein, gerade in dem Moment, als die Italiener sich auf einen erneuten Landungsversuch vorbereiteten.
Gleichzeitig kam es auf italienischer Seite zu mehreren Missverständnissen. Graf Persano hatte von seinem bisherigen Admiralsschiff „Re d´Italia“ auf das moderne Panzerschiff „Affondatore“ übergesetzt und damit die in Formierung begriffene Kielwasserlinie der italienischen Flotte empfindlich gestört. Darüber hinaus hatten zahlreiche italienische Kriegsschiffe diesen Schiffswechsel des Kommandanten gar nicht mitbekommen und griffen in weiterer Folge in die Kämpfe kaum ein, weil ihnen hierzu die notwendigen Befehle fehlten. Andere Schiffe waren wiederum weiterhin mit der Beschießung der Befestigungsanlagen auf Lissa beschäftigt.
An der Spitze seiner Keilformation laufend ließ Tegetthoff das Signal „Den Feind anlaufen, um ihn zum Sinken zu bringen“ setzen und zersprengte beim ersten Auftreffen auf die italienische Flotte vollständig deren Schlachtordnung. Was danach tatsächlich im Detail ablief, lässt sich heute nur noch sehr schwer rekonstruieren und ist hier an dieser Stelle wohl auch nicht möglich. Es entstand ein harter Nahkampf mit vielen Einzelgefechten. Im dichten Melée herrschten chaotischen Verhältnisse, die durch den Rauch der Schiffmaschinen und des verbrannten Schwarzpulvers noch verstärkt werden sollten. Die Panzerschiffe fuhren fortwährend mit voller Fahrt und versuchten sich gegenseitig gezielte Rammstöße zu versetzen. Dabei feuerten sie immer wieder aus kurzer Entfernung beim Passieren des Gegners ihre Breitseiten.
Inmitten dieses chaotischen Ringens erkannte der Kommandant des österreichischen Flotten-Flaggenschiffs, Linienschiffskapitän Daublebsky von Sterneck, vor sich ein feindliches Kriegsschiff und rammte dieses mit einem gewaltigen Stoss mittschiffs. Das Flaggenschiff der Italiener „Re d´Italia“ wurde dabei der Schiffrumpf vollständig aufgerissen und innerhalb von nur wenigen Minuten sank das italienische Kriegsschiff mit fast der gesamten Besatzung. Als im weiteren Verlauf auch noch ein zweites, das etwas kleinere Panzerschiff „Palestro“ in Brand geschossen wurde und letztlich explodierte, verließ die Italiener endgültig der Kampfgeist. Admiral Persano erachtete die Schlacht als verloren und lief nach Ancona zurück. Der Entsatz von Lissa durch die österreichische Kriegsmarine war erfolgreich gelungen.
Da ein Grossteil der italienischen Flotte zu diesem Zeitpunkt durchaus noch einsatzfähig gewesen wäre, löste der vorzeitige Rückzug der Italiener bei den Österreichern zunächst große Verwunderung aus. Dennoch, die Schlacht war geschlagen und natürlich weitaus wichtiger - auch gewonnen worden. Tegetthoff depeschierte seine Siegesmeldung umgehend an den Kaiser, der mit den belohnenden Worten antwortete: „Ich ernenne Sie zum Vize-Admiral. Den Offizieren und Mannschaften meiner tapferen Flotte meinen Dank. Ich erwarte Ihre Auszeichnungs-Anträge.“
Die Schlacht von Lissa bildete wohl das berühmteste Seegefecht zwischen Trafalgar und Tsushima und ist heute wohl eines der wichtigsten Bespiele dafür, das auch bei quantitativer Unterlegenheit - militärische - Erfolge durchaus möglich sind – natürlich nur mit entsprechender beherzter Initiative. Tegetthoff hatte sich mit seiner Taktik Herkömmlichem und zwangsläufig Erwartendem einfach widersetzt. Hinzu kam die gute Führung der österreichischen Einheiten und vor allem auch seine Bereitschaft gegebenenfalls auch alles auf eine Karte zu setzten. Diese Entschlusskraft hatte letztendlich die wohl wichtigste Seeschlacht für Tegetthoff und die kaiserliche Flotte positiv entschieden.
Der Eindruck des Sieges von Lissa war ein gewaltiger. Konnte dieser Erfolg zwar politisch nicht mehr sehr viel an den politischen Tatsachen ändern, so trug er doch wesentlich dazu bei, Österreichs maritime Stellung in der Adria zu dokumentieren und auch für die kommenden Jahrzehnte zu festigen. Vor allem aber trug der Triumph von Lissa auch dazu, bei das Ansehen der Marine am Festland bis zum heutigen Tag zu heben und die Tradition der Kriegsmarine bis zum heutigen Tag lebendig zu erhalten.
Überlieferung und Tradition müssen vor allem gelebt werden, um ihrer Funktion zu entsprechen und Du lieber Karl bis dafür ein Paradebeispiel – ich darf Dir daher abschließend viel Gesundheit und uns noch viele Jahre der guten Zusammenarbeit wünschen, um die Geschichte der Armee und ihrer Flotte gemeinsam weitergeben zu können.

Mag. Christoph HATSCHEK

Laudatio zum 70. Geburtstag von Prof. Karl SKRIVANEK
von SC GenLt Mag.Christian Segur-Cabanac,
vorgetragen am 21.7.2008 beim Empfang in der Ruhmeshalle im HGM

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

Friedrich Schiller sagte einmal: "So selten kommt der Augenblick im Leben, der wahrhaft wichtig ist und groß." Wir wissen heute nicht, welche Augenblicke im menschlichen Dasein der große Dichter damit gemeint hat - zweifellos gehört aber auch der Tag dazu, an dem man mit Freude und Stolz auf ein 70jähriges Leben als Ehemann, Vater, Techniker. Erfinder. Offizier, Forscher, Kosmopolit, Logistiker und Professor zurückblicken kann.

Obst dhmtD a.D. Baurat h.c. Prof. DI Karl A. Skrivanek setzte viele Maßstäbe für seine vielfältigen Leistungen.

Als Obst DI Karl Skrivanek am 13. November 2003 anlässlich eines Festaktes im Kommando Einsatzunterstützung in den Reservestand versetzt wurde, konnte er auf eine lange, erfolgreiche Karriere als Milizoffizier zurückblicken. Nahezu 40 Jahre diente Oberst Prof DI Karl Skrivanek als Milizoffizier. wobei die Fliegertechnik zu seinem Spezialgebiet zählte.
Einige Worte über die militärische Karriere seien mir an dieser Stelle daher rückblickend erlaubt auszuführen:
1965 begann seine militärische Lautbahn als Einjährig-Freiwilliger. Seine Laufbahn führte ihn als Technischer Offizier beim Kommando der 9.PzGrenBrig nach Götzendorf. Schließlich avancierte er als stv. Korpsingenieur beim KpsKdolll zuletzt zum „Hauptreferatsleiter und Leitender Ingenieur für Technik & Materialerhaltung" im Kommando Heeresversorgungstruppen bzw. KdoEU. Ebenso engagierte er sich auch als Partnerschaftsbetreuer des Bundesheeres für die Steyr Daimler Puch Spezialfahrzeuge AG.

Die zivile Berufslautbahn wies ebenso viele erfolgreiche Stationen aus und verband sich immer wieder mit den militärischen Interessen zu Gunsten des Bundesheeres. Von 1966 bis 1982 entwickelte er für die deutsche Industrie eine Vielzahl von Antriebssystemen, Gasturbinen und Luftfahrtgetrieben. Danach arbeitete er als Oberingenieur und Leiter der technischen Entwicklung bei Steyr Daimler Puch AG in Wien. Seine wertvollen Erfahrungen flossen unter anderem auch in die Steyr-Panzerfamilie ein.

Durch seine Arbeit an der Entwicklung und dem Aufbau der "mobilen Medizintechnik", konnten auch für den Katastrophenschutz des Bundesheeres viele technische Innovationen entwickelt werden. So konnte etwa das DRASH-Zeltsystem im Bundesheer eingeführt werden. Mit seinem Namen sind auch der Aufbau des österreichischen Feldspitals nach dem Golfkrieg im Iran und der Unterkünfte in Bosnien, Albanien und im Kosovo und zuletzt im Tschad, eng verbunden.

Seine Arbeit führte ihn über Projekte nach Italien, Deutschland, Schweden, Frankreich,

Kanada und den USA. Zehn Jahre wirkte als Generalpräsident der SDP AG in China mit einer Gastprofessur an der Technischen Universität Jiangsu.
Für seine Tätigkeiten wurde Obst DI Karl Skrivanek vielfach geehrt und ausgezeichnet. So ist er u.a. auch Träger des Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst I. Klasse".

Die letzten Jahre ging Obst DI Karl Skrivanek vor allem in seiner Rolle als Präsident des ÖMV auf. Viele nationale und internationale Projekte und Kontakte konnte er auf diesem Gebiet - im wahrsten Sinne des Wortes - an Land ziehen.

Es könnte daher gar keine bessere Gelegenheit geben, als das Andenken an die erfolgreiche Seeschlacht von Lissa, welches heute vormittag in so würdiger Weise begangen wurde, mit dem Geburtstag von DI Karl Skrivanek zu verbinden. Denn seit seiner Rückkehr 2000 aus Fernost ist DI Karl Skrivanek Präsident des ÖMV und hält somit die Tradition und das maritime Gedächtnis Österreichs hoch. Vor fast auf den Tag genau vor fünf Jahren, am 20. Juli 2003, dem Gedenktag an die Seeschlacht bei Lissa, schloß der ÖMV auf der Insel Lissa - eine Partnerschaft zum Aufbau der Zusammenarbeit auf der Basis der alten gemeinsamen maritimen Tradition mit dem kroatische Marineverband „Hrvatska Pomorska Straza". Der Geist der Vereinbarung spiegelt sich in den einführenden Worten dieses Dokuments, die da lauten: Das Meer und die Marine verbanden unsere Völker in der gemeinsamen Vergangenheit. die Liebe zum - und die Sorge um das Meer sollen uns aber auch in der gemeinsamen europäischen Zukunft verbinden. Denn das Meer wurde vom Herrn den Menschen als allgemeines und gemeinsames Gut gegeben. damit wir es nützen und schützen".

So trägt der ÖMV, an der Spitze mit DI Karl Skrivanek, wesentlich zur Verständigung zwischen den einzelnen Nationen bei.
Anlässlich seiner Versetzung in den Reservestand betonte Obst DI Karl Skrivanek, dass dies für ihn kein Abschied, sondern der Beginn eines neuen Lebensabschnittes sein werde. Ich zitiere Karl Skrivanek, „Ich werde weiterhin mein möglichstes tun. um dem Bundesheer und seiner Heimat, der Republik Österreich zu dienen!"
Nach fünf Jahren kann man mit gutem Gewissen behaupten, dass er diesem Versprechen mehr als gerecht geworden ist!

Das Bundesheer kann daher auf einen Offizier wie Obst DI Karl Skrivanek stolz sein. Ich darf dem Jubilar noch einmal auf das herzlichste gratulieren und hoffe auch weiterhin auf eine rege Zusammenarbeit im Bereich der Traditionspflege gemäß dem Wahlspruch VIRIBUS UNITIS!

Sehr geehrter Herr Oberst , lieber Karl!
AD MULTOS ANNOS

Ansprache von Militärbischof Mag. Christian WERNER,

anlässlich des 70. Geburtstages von ObstdhmtD a.D. Baurat h.c. Prof DI Karl A. SKRIVANEK im Heeresgeschichtlichen Museum, 21. Juli 2008

Sehr geehrter Herr Oberst, lieber Karl!

Du hast mich um ein Gruß- und Segenswort gebeten. Gerne erfülle ich Dir diese Bitte – und zwar biblisch. Dazu hat mich zu deinem 70. Geburtstag die biblische Zahl 70 angeregt (sieben und sieben mal zehn). Im Christentum hat die Zahl sieben eine große Bedeutung: sie wird als heilige Zahl, Zahl Gottes, Zahl der Voll-kommenheit bezeichnet.

Nur einige kurze Beispiele und ihre Bedeutungen:
- erinnern wir uns an das siebentägige Schöpfungswerk: von Gott gewollt und gesetzt
- siebenfältig ist die Vergebung
- in der Offenbarung des Johannes hören wir von sieben Sternen, sieben Gemeinden, vom Buch mit den sieben Siegeln, vom siebenarmigen Leuchter: ein Bild des Herrn als die Fülle des Lichts, in dem keine Finsternis ist
- im katholischen Denken gibt es die sieben Tugenden sowie die sieben Todsünden, die sieben Sakramente und die sieben Gaben des Heiligen Geistes.

Die Zahl 70 selbst hat natürlich auch ihre Bedeutungen:
- sie ist wieder eine Zahl der Fülle und Vollendung
- 70 Älteste vertreten Israel vor dem Herrn
- 70 Jünger sandte Jesus vor sich her an die Orte, in die er kommen wollte

Lieber Karl, du siehst welch heilige Bedeutung die Zahl 70 hat.
Ich weiß, dass viele deiner Eigenschaften und Werke, besonders als praktizierender Katholik, der Zahl 70 ent-sprechen: deine treue Lebensweise, dein wissenschaftliches Wirken, deine zahlreichen Begegnungen und Werke in vielen Ländern der Erde, deine Begleitung vieler Kinder- und Jugendlichen zu den Sakramenten der Taufe und Firmung, deine aufopfernde Arbeit als Präsident des österreich-ischen Marineverbandes und deine beispielgebende Freund-schaft.

Gerne erinnere ich mich an eine hervorragende Aktion: Im Sinne der Völkerverständigung organisiertest du in der Kathedrale von Peking 1998 mehrere weihnachtliche Veranstaltungen, bei welchen die Militärmusik Burgenland Musik aus Österreich an China überbringen durfte. Ich darf dir als dein Freund und Militärbischof ein auf-richtiges Vergelt´s Gott sagen, und dir weiterhin im Kreise deiner lieben Familie Gottes reichen Segen, Gesundheit und Zufriedenheit wünschen.

Worte des Dankes!

Hochverehrter Herr Militärbischof,
Sehr geehrte Ehren – und Festgäste,
Verehrte Damen,
Liebe Freund und Kameraden.

Liebe Kameraden von der Militärmusik Burgenland, deren Ehrenmitglied ich sein darf. Einige von Euch werden sich vielleicht noch an die Tage ,da ich “ meine Burgenländer“ vor einigen Jahren nach Peking einladen durfte oder als die ganze Kapelle im Goldenen Saal des Musikvereins beim Chinesischen Neujahrskonzert vor einigen Jahren mit dem chinesischen Traditionsorchester zusammen konzertiert hat.
Ich danke Euch für Euer Kommen, mit dem Ihr ein musikalisches Glanzlicht in diesen wunderbaren Saal gezaubert habt.

Mit dem heutigern Tag, der uns wieder die große österreichische Marinetradition vor Augen geführt hat, sollte all derer gedacht werden, die dies in der Vergangenheit ermöglicht hatten und ich danke besonders Herrn Mag Hatschek, der uns in seinem Festvortrag darauf wieder eingestimmt hat.

Mir war und ist es ein Bedürfnis, Ihnen, Euch, allen dafür zu danken, dass mit der heutigen Veranstaltung an der Donau die Fortsetzung dieser Tradition in heutiger Zeit in Zusammenarbeit mit dem ÖMV ermöglicht wurde.

Daher habe heute am Ende des Tages zu im Anschluß an den Festakt am Vormittag an der Donau und nach dem Festvortrag in diesem großartigen Festsaal, der Ruhmeshalle für die alte k.u.k. Armee, zu diesem Empfang eingeladen.

Dieser Festsaal ist eben nicht nur ein Kleinod für die alte Armee, sondern mit den neuen Wegen, die das HGM seit geraumer Zeit schon geht auch ein wichtiger Stützpunkt für unser Bundesheer und für die moderne österreichische Geschichte geworden.

Der ÖMV hat sich mit seiner Öffnung zur europäischen Marinegeschichte zur Bewahrung und Weiterentwicklung unserer Tradition bekannt und ich habe heute Vormittag darauf hinweisen können.

Und die vielen Gäste, Freunde aus dem Ausland, die unserer Einladung gefolgt sind geben ein Zeugnis dafür, dass unser Weg anerkannt wurde. Dies war vom Anfang meiner Präsidentschaft im Jahr 2000 für mich das Credo für meine Arbeit. Ja, ich glaube, an die Ideale, die unseren ÖMV verbindet:

Traditionspflege – Kameradschaft – Seefahrt
Und diese Ideale wollen wir an die kommenden Generationen weitergeben.

Und dies in enger Zusammenarbeit mit unserem Bundesheer , dem wir als wpol Verein verpflichtet sind und zu dem ich mich als Präsident und als langgedienter Milizsoldat bekenne.

Aber Sie, alle Gäste, Freunde und Kameraden –haben mich heute an diesem besonderen Tag in meinem Leben durch Ihr Kommen auch persönlich reich beschenkt.

Ich danke meinem verehrten Freund und Kameraden, Herrn SC GenLt Mag.Christian Segur –Cabanac, auch Ehrenmitglied des ÖMV, für seine anerkennenden Worte . Herzlichen Dank, lieber Christian, ich sehe darin Ansporn auch für mein künftiges Wirken.

Unser verehrter Herr Militärbischof, S. E. Christian Werner hat mich durch seine Anwesenheit am heutigern Abend und durch seine Worte reich beschenkt und mir Kraft gegeben für kommende Arbeit .Ich danke Dir, verehrter, lieber Christian – besonders aber für Deine Freundschaft über viele Jahre -zu mir und zu meiner Familie.

Ich danke meinem lieben Marinekamerad VP Ing Herbert Reitter, dem Vorsitzenden der MK Salzburg, für seine Worte, mit welchen er auch die Glückwünsche der Marnekameraden im ÖMV zum Ausdruck brachte. Danke, lieber Herbert! Unser Wahlspruch -VIRIBUS UNITIS- wird uns auch in schwerer Zeit helfen.
Danke an alle Marinekameraden, die zum Gelinge des heutigen Tages beigetragen haben -heute Vormittag und nun am Abend.

Ich danke auch unserem Ehrenmitglied und Mitglied unserer MK Prinz Eugen Ried / Innkreis, meinem lieben Freund Mag Markus Habsburg –Lothringen- der uns ein treuer Marinefreund geworden ist und uns auch in internationalen Aufgaben im Gedanken von VIRIBUS UNITIS immer beisteht.

Besonders danke ich meinem Freund Oberst Gebhard Bauer, der wesentliche Last der Vorbereitung mit getragen hat und uns heute sowohl am Vormittag als auch jetzt durch das Programm geführt hat.

Danke, liebe Pioniere aus Melk und Klosterneuburg, darüber hinaus aber richte ich meinen Gruß an alle Pioniere des Bundesheeres. Es zeig sich auch bei solchen Anlässen die Wahrheit im alten Ausspruch: Pioniere wie immer.

Dieses Fest konnte in dieser Form aber nur in diesem großartigem Haus gelingen. Und so danke ich dem Direktor des HGM und allen Freunden, die dazu beigetragen haben herzlich als Freund, Partner und Offizier.

Tief bewegt erkenne ich im heutigen Tag die Herausforderung, weiterhin mein Möglichstes zu tun, um dem Bundesheer, dem ÖMV und über allem, meiner Heimat der Republik Österreich zu dienen.

Mein Glas erhebe ich auf all das , was uns lieb und wert ist .Ich denke dabei an meine liebe Frau Maria Teresa , die mir durch ihr Verständnis in all den Jahren zur Seite gestanden ist und mir hilft, meine Aufgaben zu erfüllen.
*Ich denke an meine Familie, meine Kinder und alle die zu meiner großen Familie gehören und die heute aus Nah und Fern zu mir gekommen sind: Ich danke Euch!
Besonders meinem Bruder Alfred und meiner Tochter Elena. Sie hat mit Ihren Gemälden und Zeichnungen zur Gestaltung des Festes wesentlich beigetragen. Dass dies möglich
*Ich denke an meine Marinekameraden und Freunde in Österreich und in aller Welt.
*Und ich danke besonders all meinen Freunden im ÖBH , die mir in meiner mehr als 40jährigen Dienstzeit in der Miliz zur Seite gestanden sind und von denen heute viele zu uns gekommen sind oder die mich aus der Ferne gegrüßt und beglückwünscht haben, da sie in dieser schönen Urlaubszeit nicht in Wien weilen. Auf Sie, auf Euch alle erhebe ich mein Glas auf eine glückliche Zukunft!

Ausstellung von Werken von Frau Mag. art. Elena Skrivanek im HGM

Einladung