ÖMV-Reise nach Split, Kroatien

zum Besuch des diesjährigen DESEX-Verbandes der Deutschen Marine:
Fregatte SACHSEN, Fregatte KÖLN,
Betriebsstofftanker SPESSART, Einsatzgruppenversorger FRANKFURT AM MAIN

Liegeplatz: Split, Luka Lora – nördliche Mole
Reisetermin: 22.04.05 - 26.04.05



VIRIBUS UNITIS
Dieses Motto des 1. Fregattengeschwaders verbindet es mit der großen Tradition der ehemaligen k.u.k. österreichisch-ungarischen Marine. Eingedenk dessen wird eine 40 -köpfige Delegation des Österreichischen Marineverbandes (ÖMV) unter Führung ihres Präsidenten, Oberst Karl Skrivanek, in Split/ Kroatien dem DESEX-Verband einen Besuch abstatten und einen Tag auf den deutschen Einheiten verbringen. Ein offizieller Gegenbesuch in Wien – unter Beteiligung aus dem Patenland Sachsen – ist für September geplant (soweit der Auszug aus dem Sachsenspiegel vom 15. 3. 2005, der Zeitschrift der Freunde und Förderer der Fregatte Sachsen. Eine Information über Schiff und Besatzung.).

Freitag, 22. 04. 2005

Am Abend trafen sich 37 Kameraden verschiedener österreichischer MK mit Begleitung im Militärhotel Zagreb in Split. Erster Höhepunkt war der Besuch des Verteidigungs-Attaches von Österreich in Kroatien, Herrn ObstdG Werner Stangl samt Gattin, mit dem wir einen interessanten Gedankenaustausch zur aktuellen Situation in Kroatien führten. OberstdG Stangl hatte schon im August 2004 das vom ÖMV organisierte IMC-Jugendsegellager in Split/ Lora mit seinem Segelboot besucht.

Samstag, 23. 04. 2005

Das Besichtigungsprogramm begann mit dem 1700 Jahre alten Diocletianpalast in der Altstadt von Split, dann weiter zur Kathedrale und zum Marinemuseum. Hier wird mit hervorragenden Exponaten auf die gemeinsame Geschichte Österreichs und Kroatiens hingewiesen.

Am Nachmittag ging es zu den Ruinen von Salona, einer illyrisch- altgriechisch-römischen Stadt (-Colonia Martia Julia Salona-) und weiter zur Marina Kastela und zum Ruderklub in Gomilica. Der Inhaber, Capt. Josip Berket lud uns ein, Kinder mit Diabetes auf ein spezielles Segellager zu ihm zu senden und sprach damit sein besonderes Projekt, das er mit österreichischen Institutionen durchführt, an. Seine Familie lebt in Graz. Zuletzt besuchten wir die wunderschöne Stadt Trogir, die an der Brücke zur Insel Ciovo liegt. Den Abend beschlossen wir partnerschaftlich mit unseren Kameraden von Hrvatska Pomorska Straza in einem landestypischen Restaurant in Kastela, direkt am Meer gelegen.

Sonntag, 24. 04. 2005

Die Fahrt ging zum Marinekommando der Kroatischen Kriegsmarine unweit in SPLIT/Lora, wo neben den Schiffen der kroatischen Marine auch die Gäste von der Bundesmarine mit den Fregatten SACHSEN und KÖLN lagen.
Die Besichtigung begann mit der LETINA, einem Transport-Amphibien- oder Minenleger (Länge 60 m, Breite 10 m). Mit großer Bugklappe für Landungsaufgaben versehen, können bis zu sechs Panzer oder 300 Marineinfantristen oder 300 t Fracht aufgenommen werden. In der Funktion als Minenleger kann das Schiff insgesamt 346 Minen der Typen SAG-2, AiM M70 und MNS-M90 aufnehmen. Die max. Geschwindigkeit wurde mit 12,5 kn angegeben.

Die KRALJ PETAR KRESIMIR IV, ein Schnellboot (Länge 53,63 m, Breite 8,54 m): Als Bewaffnung stehen ein Raketenwerfer für 8 Missiles (Reichweite max. 100 km) und Kanonen mit 57 mm (200 Schuss/ Minute) und 30 mm (6000 Schuss/ Minute) zur Verfügung. An sonst waren die üblichen Navigations- und Ortungseinrichtungen an Bord. Die max. Geschwindigkeit beträgt 36 Knoten.

Das U-Boot VELEBIT ist ein kleines U- Boot und kann insgesamt 6 Taucher für spezielle Kommandoaufgaben aufnehmen. Die größte Tiefe wird mit 120 Meter und eine Geschwindigkeit von 6 - 8 kn angegeben. Das U-Boot mit einer Reichweite von ca. 800 sm ist auch für Ausbildungszwecke konzipiert. Das Innere durften wir vermutlich wegen der Raumenge leider nicht besichtigen.
Für die Fragen der Marinekameraden standen sowohl Mr. Mijo Cubic, der die Führung leitete und der sehr gut Deutsch spricht als auch die jeweiligen Kommandanten der Schiffe gerne zur Verfügung. Im Zuge der Besichtigung durften wir jeweils auch auf die Brücke und erhielten so einen Eindruck über den guten Stand der in Split liegenden Marineschiffe.

Fregatten KÖLN und SACHSEN

In wenigen Schritten erreichten wir die im Päckchen liegenden Fregatten SACHSEN und KÖLN. Im Anschluss an die Begrüßung durch den Kommandeur des 1. Fregattengeschwaders, Fregattenkapitän Michael Dirks, den Kommandanten der Fregatte SACHSEN, Fregattenkapitän Volker Buller, den 1. Offizier der Fregatte SACHSEN, Korvettenkapitän Andreas Uhl, wurde über der Flagge am Heck der Zahlenwimpel „8“ gesetzt zum Zeichen, dass ein Gottesdienst an Bord gelesen wird. Unter Leitung von Pastor Christiansen, dem Verbandsgeistlichen, wurde ein Wortgottesdienst abgehalten. Die musikalische Umrahmung während der Messe und auch beim anschließenden Kirchencocktail wurde durch den hervorragenden gemischten dalmatinischen Klapa-Chor „ TAMARIS“ gestaltet.

Fregatte KÖLN

Mit der Fregatte KÖLN, der fünften Trägerin dieses Namens, wird eine lange Tradition der Marinegeschichte fortgeführt. Die Indienststellung erfolgte 1984. Sie gehört mit ihren Schwesterschiffen zu einer Serie von acht damals modernen Flugkörperfregatten, die für die Bundesmarine gebaut wurden. Ihre Aufgaben, unterstützt von 2 Hubschraubern, sind die Bekämpfung und Ortung von U-Booten und Überwasserstreitkräften, Absicherung von Handels- und Kriegsschiffen und Führungsschiff eines Seebefehlshabers, um nur die wichtigsten zu nennen. Zahlreiche NATO-Einsätze unterstreichen den aktiven Beitrag zur Friedenssicherung im Atlantik, im Mittelmeer und in der Adria.

Die Besichtigung führte uns von der Brücke, der Operationszentrale 1 und 2, dem Technischen Leitstand, der Wetterstation, dem Feuerbekämpfungs-Leitstand, der Sanitätsabteilung über praktisch alle Stationen und Funktionseinrichtungen der Fregatte.- ein interessanter Rundgang über steile Treppen und schmale Gänge.
Bei aller Technik und Moderne fand ich es als Hochseesegler richtig erfrischend auf der Brücke einen Kartentisch mit Seekarten zu finden. Die gute alte Navigation gibt es also doch noch, wenn gleich nur nebenbei. Etwas später werden wir allerdings auf der SACHSEN erfahren, dass es dort in Zukunft voraussichtlich überhaupt keine Seekarten mehr geben wird. Die Führung der Gruppe, der ich angehörte, wurde in hervorragender Weise und mit viel Fach- und Sachkunde von Obermaat Stefan Zeitler geleitet.

Technische Daten der KÖLN - einer Mehrzweckfregatte der F 122 „Bremen“-Klasse: Länge 130,0 m, Breite 14.5 m, Tiefgang 6,0 m, Verdrängung 3800 t, Antrieb: 2 Dieselmotore mit je 5.200 PS, 2 Gasturbinen mit je 25.000 PS. Geschwindigkeit max. 30 kn.
Die gesamte Bewaffnung - von den Kanonen, den Torpedos bis hin zu den Seezielflugkörpern und allen strategischen Ortungs- und Leitsystemen der KÖLN - im Detail zu erwähnen, würde weit über diesen Bericht hinausgehen.

Mittag auf der SACHSEN

Im Hubschrauberhangar wurde für das gute und ausreichende mehrgängige Menü gedeckt. Tischgetränke nach Wahl und eine schnelle Bedienung ließen keine Wünsche offen. Hier hatten wir auch erste Kontakte zu den Offiziersanwärter/Innen, die gemeinsam mit uns bei Tisch waren. Für die gesangliche Untermalung sorgte wieder der bereits bekannte Klapa-Chor „TAMARIS“.

In einer kurzen Ansprache bedankte sich der Präsident des ÖMV für die Möglichkeit an Bord zu sein und betonte die vielen Gemeinsamkeiten, die mit dem Wahlspruch „Viribus Unitis“ verbunden sind. Oberst DI Skrivanek erwähnte weiters die Aktivitäten mit dem Jugendlager in Split und der neuen Kameradschaft MK Admiral Erzherzog Franz Ferdinand in Wien, deren Mitglieder alle aus der Handelsmarine kommen und im Besitz von Kapitänspatenten sind.

Im Anschluss und zur Einstimmung auf die Besichtigung der SACHSEN zeigte Korvettenkapitän Uhl eine anschauliche Bildpräsentation über das Schiff, dessen Aufgaben und Zielsetzungen, Systemaufbauten, Logistik und Bewaffnung, eine umfangreiche Schau mit vielen interessanten Details auch über die inzwischen 5000 Seetage, in denen ca. 90.000 SM zurückgelegt wurden.

Fregatte SACHSEN F 219

Wenn es für ein Schiff den Begriff der Superlative gibt, dann trifft dies für alle Bereiche auf die SACHSEN zu. Selbst im internationalen Vergleich gibt es kein Schiff in dieser Art, das auch nur halbwegs an diese Klasse F 124 herankommt. Hier wurde ein Konzept nach den Anforderungen nicht nur entwickelt sondern auch verwirklicht.

Die operativen Aufgaben der SACHSEN- Klasse 124 bestehen in der Verbandsflugabwehr und in der erweiterten Luftraumüberwachung. Es sind dies im Einzelnen:

Verbandsführungsschiff
Verbandsflugabwehr
Einsatz von Lenkflugkörpern zur Flug- und Fliegerabwehr
Eigenschutz von Lenkflugkörpern im Verband
Hudschraubereinsatz für Aufklärungs- und U- Jagdaufgaben
Integration in die NATO Luftverteidigungsorganisation

Die Einsatzgliederung ist wie bei Fregatten üblich in folgende Bereiche unterteilt:

Nautik: Navigation und Decksdienst.
Schiffstechnik: Schiffsantrieb, Elektronik und Betriebstechnik.
Führungsmittel und Waffentechnik: System-, Führungsmittel-, Waffentechnik.
Zentrale Dienste: Versorgung, Stabs- , Betreuungs- und Sanitätsdienste.
Bordhubschrauber: Flugbetrieb und Flugtechnik.
Gefecht- Allgem. Operationsdienst: Luftverteidigung, Fernmeldebetrieb und spezialisierte Kräfte.

Zur Wahrung der Hauptaufgabe der „Verbandsflugabwehr“ ist die F 124 mit den neu entwickelten Radaranlagen APAR und SMART-L und mit weitreichenden Luftflugkörpern ausgerüstet. Ebenfalls eine Neuentwicklung ist das dezentrale Führungs- und Waffen-Einsatz-System mit der operativen Einsatzsoftware. Die Fregatte ist damit in der Lage, mehr als 1.000 Luftziele gleichzeitig mit einer max. Reichweite von ca. 400 km zu erfassen. Eine Bekämpfung ist dabei auf eine Entfernung bis 100 km möglich. Hiebei können 16 Luftziele gleichzeitig (jeweils 4 in einem 90 Gradsektor) im Weit-, Mittel- und Nahbereich durch den gleichzeitigen Einsatz von Raketen bekämpft werden.

Eine absolute Neuigkeit ist auch das Antriebssystem. Es besteht aus einer Kombination aus 2 Dieselmotoren und einer Gasturbine. Die Antriebe sind nun über Getriebe und Zwischenkupplungen so miteinander verbunden, dass beide Wellen über einen Motor, jede Welle mit einem Motor und/oder auch in Kombination mit der Gasturbine betrieben werden können.

Technische Daten der SACHSEN:
Länge: 143,00 m, Breite: 17.44 m, Tiefgang: 5,0 m, Verdrängung: ca. 5.600 t.
Motorleistung: 1 Gasturbine mit 32.000 PS, 2 Dieselmotore mit je 10.000 PS.
Operationsreichweite: 4.000 SM.
Geschwindigkeit max.: ca. 29 Knoten, Verbrauch dabei ca 200 Liter/ min.

Die Stärken der Fregatten der „Sachsen“- Klasse F 124 sind hohe Reaktionsfähigkeit, Flexibilität und Überlebensfähigkeit in Verbindung mit geringen Betriebskosten.

Der Auftrag DESEX 2005 der Fregatte SACHSEN lautet:
Training und Verbandsausbildung, Ausbildung für 260 Offiziersanwärter/Innen der Deutschen Marine und befreundeter Marinen, Kooperationen mit der NATO und anderen Partner-Marinen, Teilnahme an 2 multinationalen Manövern und Besuch von 12 Häfen in 12 Ländern.

Im 1. Fregattengeschwader sind neben der Fregatte F 219 SACHSEN noch die F 220 HAMBURG und F 221 HESSEN zusammengefasst. Um mehr Details dieser Fregatten zu erfassen, ist ein eigener Bericht in mehreren Teilen notwendig. Es ist nicht möglich, den gesamten Umfang mit nur ein paar Zeilen zu beschreiben.

Pause mit Kaffee und Kuchen

Als Abschluss auf der Sachsen hatten wir noch Zeit für einen kleinen Imbiss. Es hieß Abschied nehmen von all den vielen Neuigkeiten und Eindrücken. Doch zuvor erlebten wir noch die Premiere, also den ersten öffentlichen Auftritt des gemischten Bord-Chores, der einige Seemannslieder zur Aufführung brachte. Singen können sie also auch, die auf der SACHSEN.

Gesellschaftsabend an 24. 04. 2005

Mit dem Empfang im Hotel Zagreb am Abend wurde der 3. Tag der Reise abgeschlossen. Als Gäste des ÖMV waren Offiziere und Offiziersanwärter/Innen der KÖLN, der SACHSEN, Kameraden vom Kroatischen Marineverband Hrvatska Pomorska Straza mit Präsidentin Dipl. Ing. Katja Fredotovic und Mr. Mijo Cubic von der Kroatischen Marine geladen.

In den Tischreden wurde wiederholt auf die guten Beziehungen zwischen dem ÖMV und den Partnerorganisationen, der Bundesmarine und dem Kroatischen Marineverband hingewiesen. Stellvertretend für alle Redner und dem Geist und der Tradition, in der dieses Treffen stattfand, möchte ich auf einige Passagen der Rede des Ersten Offiziers der Fregatte SACHSEN, Korvettenkapitän Uhl, hinweisen, weil diese in besonderer Weise das Motto ausdrücken, unter dem dieses Treffen stand:

.......Traditionen sind erst dann welche, wenn sie von einer Generation auf die nächste weiter gegeben werden. Ansonsten sterben sie mit ihren Bewahrern und sind bestenfalls Erinnerungen.
..... Traditionsvereine, die so wie der ÖMV über die Anziehungskraft und Schönheit des Meeres die Jugend einbeziehen, haben Zukunft.
....... Ich danke Euch und Ihnen für den angenehmen Besuch bei uns an Bord, für die herzliche Einladung zu diesem Abend und Ihrem Präsidenten, Oberst Karl Skrivanek, für seine detaillierte und akribische Vorbereitung diese Veranstaltung. (Soweit der Auszug aus der Rede).

In der Folge wurden Gastgeschenke und Erinnerungswappen ausgetauscht und auf allgemeine und besondere Begebenheiten hingewiesen. Es war eine offene und herzliche Atmosphäre, die von den Darbietungen des Damen Klapa-Chores “ PUTALJ“, der erst vor kurzem in Verona bei einem internationalen Wettbewerb eine Goldmedaille gewonnen hatte, musikalisch stimmungsvoll untermalt wurde. Einige Gäste, besonders die Damen und Herren Offiziersanwärter/Innen bedauerten, allzu früh wieder zurück an Bord gehen zu müssen. Sie wären noch gerne länger geblieben.

Der Präsident bedankte sich bei allen Gästen für ihr Kommen, den Vertretern der Marine-Kameradschaften für ihre Teilnahme und besonders bei all denen, die zum guten und reibungslosen Gelingen dieses Treffens beigetragen haben.

Montag, 25. 04. 2005

Der letzte Tag galt der Tradition und dem Gedenken der gefallenden Seeleute in der bedeutungsvollen Seeschlacht vor Lissa, dem heutigen Vis. Die Überfahrt auf die kleine etwa 32 Seemeilen vor der Küste liegende Insel war etwas rau und windig (Wind aus SO mit 6 Beaufort und Seegang 4).

Vor dem Ehrenmahl auf dem Friedhof der Insel nahmen die Kameraden Aufstellung. Kamerad Oberst Manfred Urregg meldete Oberst Karl Skrivanek die Ehrenformation und den Beginn der Gedenkfeier. In einem kurzen Überblick erläuterte Kamerad Obstlt. Reinhard Stradner die Geschehnisse und den Ablauf der Seeschlacht des historischen 20. Juli 1866, dessen Ausgang bekannt ist und die den weiteren Bestand der Vormachtstellung der Österreichischen Flotte im Adriaraum sicherte.
Der mitgebrachte Kranz wurde von den Kameraden Erwin Steinbrugger und Mjr Dr. Klaus Weichselbaum vor den Grabstein gelegt und die Schleife vom Präsidenten des ÖMV, Oberst DI Karl Skrivanek, entrollt. Kamerad Dr. Richard Eisner stimmte den Chor für das Lied „Ich hatt` einen Kameraden“ ein. Damit und mit den abschließenden Erinnerungsfotos ging eine würdige und sehr ergreifende Feier vor der ÖMV-Flagge auf dem Friedhof in Lissa zu Ende.

Die Rückfahrt mit der Fähre brachte an diesem Tage noch einen unerwarteten Höhepunkt. An Backbord ca. 2 Seemeilen querab beobachteten wir, wie der Flottenverband, den wir am Vortag besichtigen konnten, angeführt von der SPESSART gefolgt von der KÖLN und der SACHSEN in Richtung SSO unterwegs war. Ein imposantes und aufregendes Bild zugleich, als der Verband sich immer weiter achteraus bewegte und langsam im Grau des regnerischen Horizontes verschwand.
Ein gemeinsames Abendessen im Hotel beendete das offizielle Programm dieses Treffens in Split. Der nächste Tag führte einige mit etwas Wehmut aber alle mit vielen Erinnerungen reicher wieder nach Hause zurück.

Die österreichische Teilnehmer kamen von folgenden Kameradschaften oder ÖBH- Dienststellen :
ÖMV- Präsidium, MilKdo Wien/ S5, Kdo EU, KdoIE, Österr. Wasserrettung, MK Korneuburg, MK Salzburg, Bruck a.d. Mur- MK“ Wiking 1948“, Feldkirchen- MK „Fregatte Novara“, Villach- MK „Fregattenkapitän Peter-Pirkham“, Baden- MK „Payer- Weyprecht, Spittal/ Drau- MK „Linienschiffskapitän Gustav Ritter von Gröller“, MV Wien, Graz-MK“Tegetthoff“, Ried/ Innkreis- „MK Prinz Eugen“.

Zusammenfassung

Die Tage in Split, auf der SACHSEN und auf der Insel Lissa waren eine gelungene Verbindung zwischen der weltweit modernsten Fregatte und der für die Donaumonarchie so bedeutenden Seeschlacht vor Lissa im Jahre 1866. Sie waren geprägt von Tradition und Moderne, Partnerschaft für die Zukunft und gelebte Traditionspflege an historischen Stätten. Das Konzept und die Organisation dieser Veranstaltung sind untrennbar mit der Person des Präsidenten des ÖMV Oberst Prof. DI Karl Skrivanek verbunden. Das gesamte Programm und der Ablauf dieser Tage wäre ohne den von ihm aufgebauten und gepflegten Kontakten in diesem Rahmen sicher nicht möglich gewesen.
In den Tagen dieses Treffens in Split wurden Freundschaften vertieft und neue Kontakte angebahnt. Die Marine war es, die wieder einmal mehr über Nationen hinweg Menschen zusammenführte, für die das Meer nicht ein trennendes, sondern ein verbindendes Element ist.

Viribus Unitis

Ing. Herbert Reitter MK Salzburg
E- Mail: herbert.reitter@aon.at

Danksagungen:
Besonderen Dank und Anerkennung sage ich für die großartige, kameradschaftliche Unterstützung bei der Organisation und Durchführung der Veranstaltung und Geschenke den Kameraden :


Herzlichen Dank sage ich auch dem geschäftsführenden Gesellschafter der Firma STEYR MOTORS, unserem Kameraden Direktor Ing. Rudolf Mandorfer, Panzerkreuzer St Georg, Steyr, der uns wieder finanziell unterstützt hat und damit die besondere Gestaltung des Gesellschaftsabends am 24. 4. ermöglichte.

Mein Dank gilt darüber hinaus aber allen Kameraden des ÖMV für die Teilnahme an der Veranstaltung und ihre großartige kameradschaftliche Zusammenarbeit. Sie haben damit ein großartiges Zeichen der Zusammengehörigkeit im Sinne unseres Wahlspruches gesetzt!

Viribus Unitis

Oberst DI Karl Skrivanek
Präsident ÖMV

Einladung der Deutschen Marine an den ÖMV nach Split



Fregatte SACHSEN jetzt auch im Internet

Technische Daten der Fregattenklasse 124 (Deutschen Marine)


Rede des Ersten Offiziers der Fregatte SACHSEN anläßlich des Gesellschaftsabends ÖMV am 24.04. im Hotel Zagreb in Split

Liebe Freunde und Kameraden,

was führt so viele unterschiedliche Menschen aus 4 Nationen (KRO, ÖST, DEU, FRAN) und 3 Generationen im Alter von 20 bis 80 Jahren zusammen? Es ist die Liebe zur See, die Leidenschaft für das Meer. Antoine de St. Exupéry hatte Recht: „Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Arbeiter zusammen, sammle Holz und Material, sondern wecke in den Menschen die Liebe für das unendliche, weite Meer!“

Warum funktioniert das auch heute und hier in Split in dieser besonderen Konstellation? Weil der Österreichische Marineverband es wie kaum ein anderer geschafft hat, den Blick in die Zukunft zu richten: Auf die Jugend ! Traditionen sind erst dann welche, wenn sie von einer Generation auf die nächste weiter gegeben werden. Ansonsten sterben sie mit ihren Bewahrern und sind maximal noch Erinnerungen. Die Zukunft von uns Älteren liegt nicht im Blick voraus auf die nächsten 20 – 40 Jahre, sie liegt im Blick nach achtern, auf die, die nach uns kommen, unsere Jugend ! Unsere Jugend braucht unseren Blick auf die Geschichte, also unsere Erfahrungen, auf unsere Perzeption der Gegenwart, also unseren Rat, um Hoffnung für die eigene Zukunft entwickeln zu können. Traditionsvereine, die so wie der ÖMV über die Anziehungskraft und Schönheit des Meeres die Jugend mit einbeziehen, haben Zukunft.

Ich freue mich, dass mich die See seit 20 Jahren immer wieder in die Welt hinaus führt und dass sie mich hierher nach Split geführt hat. Bemerkenswert ist, dass sie mich mit Menschen aus einem Land zusammen geführt hat, welches keinen Zugang zu einer Küste besitzt. Eine neue Erfahrung für mich: Die See verbindet auch Binnenländer mit der Welt. Ich danke Euch / Ihnen für den angenehmen Besuch bei uns an Bord, für die herzliche Einladung zu diesem Abend und Ihrem Präsidenten, Oberst Karl Skrivanek für seine detaillierte und akribische Vorbereitung dieser gemeinsamen Veranstaltung.

Mein besonderer Dank gilt unseren kroatischen Gastgebern für ihre herzliche Aufnahme und ehrliche Freundschaft, die sie uns hier an der herrlichen dalmatischen Küste entgegen bringen.

(es gilt das gesprochene Wort)


26.03.2005: Bericht von der Fregatte Sachsen:
Gerade eben haben wir hier in der südlichen Biskaya das Segelschulschiff GORCH FOCK passiert, Passierabstand ca. 50 Meter und die Besatzungen haben sich mit jeweils drei lauten "Hurra" begrüßt. Ab jetzt, Samstag Mittag beginnt unsere "Osterroutine", das heißt, außer in den Seewachen findet kein geplanter Dienstbetrieb an Bord statt ... bei ca. 5 Meter Seegang für die meisten der Neuen an Bord sicherlich sehr willkommen!



Seeversorgung, Kraftstoffübernahme von SPESSART, Fregatte KÖLN im Hintergrund



Zitat aus dem Sachsenspiegel Nr.2 / I 2005:

VIRIBUS UNITIS
Dieses Motto des 1. Fregattengeschwaders verbindet es mit der großen Tradition der ehemaligen k.u.k. österreichisch-ungarischen Marine. Eingedenk dessen wird eine 40-köpfige Delegation des österreichischen Marineverbandes (ÖMV) unter Führung ihres Präsidenten, Oberst Karl Skrivanek, in Split / Kroatien dem DESEX-Verband einen Besuch abstatten und einen Tag auf den deutschen Einheiten verbringen. Ein offizieller Gegenbesuch in Wien – unter Beteiligung aus dem Patenland Sachsen – ist für September geplant.