Der ÖMV auf dem Weg zu neuen Ufern
nach Varna am Schwarzen Meer, Bulgarien

Nach Besuchen in Wien und Steyr, zu welchen der ÖMV–Präsident Prof DI Oberst dhmtD aD Karl Skrivanek nach Vorbereitung mit dem bulgarischen Verteidigungsattache in Wien, Fregattenkapitän Georgi Georgiev eingeladen hatte, erfolgte eine Einladung des Gouverneurs der Region Varna – am Schwarzen Meer – Admiral Hristo KONTROV an Präsident Skrivanek zum Besuch von Varna vom 17.7. - 19.7.2009 zu Gesprächen über eine Zusammenarbeit von bulgarischen Marineorganisationen mit dem ÖMV, die in einer Partnerschaft münden sollen.

So kam es in Varna zum Treffen mit der „Submariners Association of Republic of Bulgaria ( SARB)“, dem „Marine Sporting Club“ (MSC), der sich besonders um maritime Jugendarbeit verdient macht und der schöne, auch für unsere Jugend interessante Veranstaltungen ausrichtet.
So wurde ich auch zu den Wettkämpfen der 9. Regatta „CHALLENGE - YOUNG SEAMEN“ 2009, eingeladen.
Es wurden dabei folgende Disziplinen ausgetragen: Rudern, Segeln, Seemannsknoten, Seilwurf, Seilziehen und Anderes. Das anspruchsvolle Programm der Wettkämpfe kann in der Beilage zu diesem Bericht nachgelesen werden.

Die Veranstaltung fand unter Aufsicht des Organisationskomitees, geführt vom Gouverneur von Varna, Admiral Hristo Kontrov, statt und versammelte Ca. 80 Jugendliche im sportlichen Wettkampf. Bei Temperaturen um 37°C zeigten die jungen Wettkämpfer - und auch die Gäste - sehr gute Kondition. Man war mit großem Eifer und Freude bei der Sache.

Diese Jugendlichen könnten auch bei unseren internationalen Jugendsegellagern der IMC mitmachen. Ich hatte bereits für das heurige Segellager in Sabaudia die Zustimmung der A.N.M.I. erhalten, doch wurde die Zeit der Vorbereitung für die bulgarischen Freunde zu knapp. Herr Krasimir RASHKOV, der mit Freunden gleichfalls an den Besprechungen teilnahm ist Manager der POLARIS-8 Ltd, die diese Veranstaltungen im Rahmen des MSC organisiert. Die MSC ist auch Teil der SARB. Es wurden aber auch bereits Einladungen an unsere österreichische ÖMV-Jugend zu verschiedenen Jugendlagern am Schwarzen Meer und an der Donau bei Rousse ( Russe) angesprochen, sicherlich eine Bereicherung für unsere Jugend und auch interessant für die Eltern.

Hauptpunkt meines Besuches war aber die Vorbereitung einer Partnerschaft zwischen dem ÖMV und der „Submariners Association of Bulgaria“, dem U-Boot-Verband Bulgariens.
An den sehr interessanten und gut vorbereiteten Gesprächen im „Naval Club“ in Varna nahmen folgende hochrangige Repräsentanten des Verbandes teil:
Admiral Hristo Kontrov, Gouverneur der Region Varna am Schwarzen Meer,
Vizeadmiral Iliya Popov,
Contre Admiral Konstantin Bogdanov,
Contre Admiral Petar Stranchevski,
Captain Stanko Stankov,
Captain Jivko Slavov,
Lt Com.Pavel Tihomir Dimitrov und
Lt Com. Iliya Djutev

Im Rahmen des sehr guten Gespräches wurde mir dann die bereits vom Verband vorbereitete Mitgliedschaft angeboten, die ich dankend angenommen habe.

Man ist interessiert, mit dem ÖMV eine Partnerschaft einzugehen und am 26.10.2009 zur Veranstaltung des ÖMV am österreichischen Nationalfeiertag nach Wien zu kommen um in diesem Rahmen auch die Partnerschafsurkunden zu unterzeichnen. Die Vorbereitungen werden nun durchgeführt.
Der Sohn von Lt Com Dimitrov, Herr Todor Dimitrov, lebt in Wien. Er ist BA, spricht sehr gut deutsch, studiert in Wien Wirtschaftswissenschaft und hat mich bereits am 25.7.2009 besucht um mit mir diese Arbeit im Auftrag des SARB zu erledigen. Er wird selbstverständlich zum Gedenktag des ÖMV am 30.7.2009 kommen und will auch einer Marinekameradschaft des ÖMV beitreten.

Die meisten Mitglieder des Verbandes sind heute Geschäftsleute mit maritimem Hintergrund, meist mit vielen Dienstjahren bei der bulgarischen Marine.

Weitere Teilnehmer der Gespräche waren Frl.Victoria Krasteva (International Relations der Varna Regions Regierung), die Enkelin des Gouverneurs Frl. Nikoleta Kontrova-Malerin an der Freien Universität, der Bruder von Frl Victoria Krasteva, Herr Georgi Krastev - Experte im Immobilien Büro der Varna - Regierung und Herr Krasimir Nedyalkov ,Repräsentant unseres ÖMV-Partners STEYR MOTORS für Bulgarien und Eigentümer der Yachtwerft KADANS, gleichzeitig auch Präsident der VARNA Free Univesity für Kunstschaffen und seine Gattin, Frau Miglena Fileva, Art-Director dieser Universität.

Eine Ausfahrt mit einer bekannten Einhand -12m Segelyacht, die bereits auf allen Weltmeeren gefahren ist und einem Mitglied des Marineverbandes gehört- der Sunny Queen - mit gesetzter großer Flagge des ÖMV und Fahrten vom Hafen durch die Bay mit einem dem Verband gehörenden Ausflugsboot “Maria Teresia“ zu einem gesellschaftlich-kameradschaftlichen Fisch-Dinner, ein Abend auf der Terrasse des Aquariums, bei der bulgarische Volkstänze vorgeführt wurden und der Gouverneur eine Torte zum „Geburtstag “ des Aquariums angeschnitten hat, waren weitere Höhepunkte der Tage.

Die Bilder der Bildergalerie zu diesem Bericht lassen sicher die hervorragend freundschaftliche Atmosphäre erkennen.

Die mir übergebenen Unterlagen über die Bulgarische Marine und über die Marineakademie in Varna, die bereits 128 Jahre besteht, werde ich durcharbeiten und dann an unsere ÖMV–Marinebibliothek weitergeben.

Sonderausstellung über Bulgarien im Heeresgeschichtlichen Museum

Es ist interessant, dass das HGM vom 24.6.2009 bis 21.2.2010 eine Sonderausstellung über “Bulgarien im Ersten Weltkrieg - der unbekannte Verbündete“ zeigt. Diese in Kooperation mit dem Bulgarischen Militärhistorischen Museum erarbeitete Ausstellung veranschaulicht anhand von Uniformen, Waffen, Plänen, Dokumenten und Fotos diese wichtige, in Österreich aber weitgehend unbekannte Rolle, die Bulgarien im Ersten Weltkrieg spielte.

Varna im Laufe der Geschichte („Wikipedia“):

VARNA (oder auch WARNA) besitzt den größten Hafen von Bulgarien.Von hier fahren die Fähren nach Odessa und Istanbul und die Stadt war auch die erste Endstation des Orient-Expresses. Seit der Entdeckung des bedeutenden Gräberfeldes von Varna im Westen der Stadt im Jahre 1972 ist die Besiedlung dieser Gegend durch eine hoch entwickelte Gesellschaft der Kupfersteinzeit im 5. Jahrtausend v. Chr. bekannt. Der Ursprung der Stadt liegt in thrakischer Zeit und wurde im 7. Jhdt v. Chr. von griechischen Siedlern aus Milet gegründet. Sie gaben ihr den Namen Odessos, unter welchem sie in der Antike und im Mittelalter bekannt war. Im 3. Jhdt v. Chr. ist die Stadt von Makedonien und im 1. Jhdt v.Chr. vom Römischen Reich abhängig.

Eine Ansiedlung von Slaven fand vermutlich ab 615 statt, 681 eroberte der bulgarische Khan Asparuch die Stadt und aus jener Epoche stammt auch ihr jetziger Name Varna. Während des Ersten Bulgarischen Reiches im 9. und 10. Jhdt. war Varna ein wichtiger Mittelpunkt des Christentums. Im Zweiten Bulgarischen Reich im 13.Jhdt. wurde es zu einer Stadt des Handwerks mit einem bedeutenden Handelshafen. Es bestanden Verbindungen zwischen Nordbulgarien und Konstantinopel, dem heutigen Istanbul, später auch mit der Republik Ragusa sowie mit den italienischen Städten Venedig und Genua. 1391 eroberten Streitkräfte des Osmanischen Reiches die Stadt und machten sie wegen ihrer militärisch–strategisch günstigen Lage zu einer Küstenbastion. 1402 bzw. 1413 gaben die Osmanen die Stadt und die gesamte Küste bis hinunter nach Konstantinopel zurück an das Byzantinische Reich, um sie noch vor 1444 erneut und endgütig zu erobern.

Dann fiel am 10. Nov. 1444 in der Umgebung der Stadt der polnische und ungarische König Wladislav, der den Beinamen Warnenczyk (von Warna) erhielt, in der Schlacht bei Warna mit den osmanischen Truppen unter der Führung von Sultan Murad II.( 1404-1451). Im Jahr 1828 eroberte die russische Flotte die Stadt, konnte sie aber nur zwei Jahre halten. Während des Krimkrieges zwischen 1853 und 1856 spielte Varna eine große Rolle. Die Stadt war 1854 vorübergehend von britischen und französischen Truppen besetzt. Im Zweiten Weltkrieg kam es in der Stadt zu Kämpfen zwischen bulgarischen Partisanen und der Deutschen Wehrmacht.

Am 8. August 1944 eroberten sowjetische Streitkräfte und bulgarische Partisanen die Stadt. Nach dem Sturz der kommunistischen Regierung in Sofia am 10. November 1989 begannen sich auch in Varna demokratische Verhältnisse durchzusetzen.

Interessantes aus dem Bereich der Bildung: Schüleraustausch mit dem BG/BRG Klosterneuburg:

Varna besitzt mehrere Bildungseinrichtungen. Dazu gehört unter anderem die Freie Universität Varna, deren Präsident Herr Krasimir Nedjalkov ist, der auch bei meinen Gesprächen zeitweise anwesend war. Das erste Fremdsprachengymnasium Varna ist international aktiv. Mit einigen Gymnasien, wie zum Beispiel dem BG/ BRG Klosterneuburg, werden jedes Jahr Schüleraustausch-Programme durchgeführt.
Das wäre sicher auch ein Ansatzpunkt für den ÖMV.

Mit diesem Besuch in Varna und den vorbereiteten Kontakten zur Partnerschaft geht der ÖMV den eingeschlagenen Weg zu neuen Ufern weiter und eröffnet damit allen Kameraden weitere Möglichkeiten für den Aufbau internationaler maritimer Freundschaft – nun auch am Schwarzen Meer.

VIRIBUS UNITIS!
Prof DI Karl Skrivanek , OberstdhmtD aD
Präsident ÖMV